Musikeinlage

Autoren: Julia Richling, Nicole Koch-Kujawski, Oliver H. Herde, Ralf Büngener und andere

RB

Die Musik beginnt. 'Wie praktisch doch die zeitliche Abfolge ist, dass wir gerade eine Runde beendet haben', freut sich Erkan, während er sich auf dem Stuhl ein wenig dreht, um die Bardin nicht nur gut hören sondern auch sehen zu können. Der stehenden Sklavin wendet er dabei den Rücken zu.
Er nimmt sein Weinglas zur Hand, um den musikalischen kulinarische Genüsse hinzuzufügen.

NKK

Als das Stück nicht nur den Schankraum einhüllt, sondern auch die Bardin selbst anfängt, sich in der Melodie zu verlieren, hebt sie den Blick und wendet ihn in Richtung der Theke, dorthin wo sie die Magd zuletzt gesehen hat. Dann beginnt sie zu singen und in ihre melodiöse Stimme mischt sich Sehnsucht kombiniert mit Traurigkeit.
"Ich weiß nicht - kannst du es sehn?
Ich kann mich selbst nicht mehr verstehn,
und nun fürchte ich seit Tagen,
ich könnt' mich selbst verliern...
Erzähl Geschichten, singe Lieder,
die bringen die Erinnrung wieder.
Deshalb scheint es heute so,
als wär' ich fern von hier..."
Das zarte Lautenspiel unterstreicht die Melancholie des Textes und vor allem ihrer Stimme und gibt ihr Halt und Sicherheit.

JaR

Nakila folgt aufmerksam der Melodie und versucht, sich so gut wie möglich an Caitlyns Art des Vortrags anzupassen. Vorsichtig und sehr bedacht setzt sie die Beinflöte ein, denn laute Töne würden hier nur stören.

JuR

Als hinter ihm die zarte Musik erklingt, dreht Tesden seinen Stuhl so, dass er den Tisch neben der Tür und die beiden Bardinnen nicht nur akustisch wahrnehmen kann. Noch einmal sieht es sich im Schankraum um. Dann setzt er sich gemächlich, verschränkt die Hände ineinander und lauscht, während sich ein von tiefer Zufriedenheit zeugendes Lächeln auf seinem Gesicht ausbreitet.

OHH

Es klingt bisher nach einem eher traurigen Lied, muss Zulhamina feststellen. Dies tut der Schönheit zwar keinen Abbruch, doch hätte sie sich etwas Aufbauendes oder gar Lustiges eher gewüncht, ist sie doch unruhig genug wegen des Spiels, der Reise und... wo steckt denn nur ihr Überbringer?
Dessen ungeachtet hält sie Höflichkeit ebenso wie Faszination für die Bardinnen an ihrem Platz fest.

NKK

Als Caitlyn sieht, dass die Magd zu ihr schaut, nickt sie ihr kurz zu, dann schließt sie die Augen, um sich im Text des Refrains zu verlieren. Ihre klare Stimme wird schwermütig als sie singt:
"Drum singe ich von meiner Liebe,
werd' in Gedanken immer bei dir sein.
Mein Albernia ruft nach mir
und darum kehr ich heim
Bin ich dir schon fremd geworden,
sag, erkennst du meinen Schritt nicht mehr.
Albernia,
es ist schon viel zu lange her.
Als diese Worte verklingen, geht das sanfte begleitende Lautenspiel in ein melodiöses Zwischenstück über, und sie zupft die Saiten ein wenig lauter, damit die Lautstärke jetzt ohne ihren Gesang nicht abnimmt."
Das Flötenspiel Nakilas passt sich für Caitlyn überraschend gut in das Stück ein, und so wirft sie ihr einen kurzen dankbaren Blick zu.
"Weiß nicht, ob mich wer versteht,
doch der Wind von Westen weht,
spielt mit mir, zieht an mir,
erzählt von fernem Ort...
O Wind, ich möchte mit dir gehen,
den weiten Himmel wiedersehen.
Ihr sprecht zu mir, ich hör' euch nicht,
als wäre ich schon fort."

OHH

Zwar weiß Zulhamina dieses ominöse 'Albernia' nicht recht einzuordnen, auch sind Text und Melodie insgeamt recht fremd, dennoch fühlt sich das kleine Fräulein zunehmend an die Heimatstadt Rashdul erinnert. Vielleicht auch, weil die unbestimmte Sorge, vielleicht nie wieder dorthin zu gelangen, in der Magengegend herumschleicht. Am liebsten würde sie nun zur Türe hinaus und nach Fadim ibn Shahasan suchen gehen. Doch das geziemt sich nun wirklich nicht und wäre zudem unhöflich gegenüber den noch anwesenden Mitspielern.
So steht sie erst einmal weiter neben ihrem Stuhl wie bestellt und nicht ageholt.

NKK

Caitlyn lässt ihren Blick ein wenig gleiten, ehe sie erneut den Refrain anstimmt.

JuR

Tesden verharrt weiterhin auf seinem Platz, wobei er sich eingestehen muss, dem Text nicht wirklich aufmerksam zu folgen. Statt dessen genießt er einfach die klare Stimme der Sängerin, die Harmonie des gemeinsamen Musizierens, den geteilten Genuss und die Gelegenheit, selbst dabei zur Ruhe zu kommen.

NKK

Sanft, aber nicht kraftlos erklingt Caitlyns Stimme, als sie sich der nächsten Strophe zuwendet. Ein leichtes Lächeln stiehlt sich dabei auf ihr Gesicht.
Mein Weg führt weiter jeden morgen,
mach um das Ziel mir keine Sorgen.
Für jeden Freund, den ich verloren,
fand ich neue auf der Reise.
So mancher Bursch' hat weinen müssen,
stahl manchen Traum mit meinen Küssen.
Ich leugne nichts, doch mein Gewissen
beruhigt der Wind auf seine Weise.

OHH

Auch die neuesten Verse sind nicht wirklich sonderlich geeignet, Zulhamina von ihrem derzeitigen Hauptproblem abzulenken. Gewiss ist ihr Reisebegleiter alles andere als ein Freund, aber um so mehr ist sie auf ihn angewiesen. Etwas unruhig kratzt sie an der Tischplatte, noch immer stehend und den Blick zwischen Türe, Bardinnen und den nachtdunklen offenen Fenstern wechselnd.

JuR

Nachdem er immer mal wieder in Richtung des Ritters gesehen hat, fällt Tesdens Blick auf das junge Fräulein. Ihre Mimik macht es nicht schwer, ihre Gedanken zu erraten.
"Soll ich mal nachsehen gehen?" spricht er sie mit sanfter Stimme an, um sie nicht zu erschrecken.

OHH

Meint der Wirt wirklich sie? Da Zulhamina nichts anderes einfällt - immerhin schaut er sie ja direkt an - kann sie gar nicht anders, als über seine Gedankenlesefähigkeiten beeindruckt zu sein. So ein netter, einfühlsamer Herr!
"Aber Ihr werdet die Musik verpassen, Herr!" Daran möchte sie nun wirklich nicht schuld sein, wenn ihr dankbarer und kurzzeitig hoffnungsvoller Blick eben auch Bände gesprochen hat.

JuR

Tesden hebt die Schultern. "Klar ist's schade drum, aber falls wirklich was passiert sein sollte, würd's mich noch mehr ärgern."
Damit ist alles gesagt, nur ein Nicken in Richtung des Magiers fehlt, ehe der Wirt sich erhebt. Da fällt sein Blick auf die sich auf den Keller zubewegende Magd. Da allzu große Hast dem Genuss abträglich wäre, bewegt er sich mit nicht übermäßig schnellen Schritten auf den Eingang zum Keller zu und hofft, dass das alte Mädchen ihn bemerkt.

RB

Mit fast geschlossenen Augen sitzt Erkan auf seinem Stuhl. Das Weinglas ist noch immer in seiner Hand.

OHH

Nanu, will der Wirt etwa im Keller nach dem Verlorengegangenen suchen? Sicher meldet er sich nur bei der guten Frau dort ab, welche möglicherweise die seine ist. Bestimmt passen sie gut zueinander.
Ihm zu danken, ist Zulhamina für den Moment durch ihre anfängliche Irritation zu langsam. Das hat ja auch noch Zeit bis er zurückkommt. Zu dumm, dass er sie nicht gefragt hat, ob sie mitkommt. Oder ist das gerade gut so?
Schwer atmet das Mädchen einmal tief durch. Sie sollte sich mal wieder setzen. Nur ein kleiner Ruck verrät, dass ihr erster Impuls abermals dem Bden gilt. Statt dessen lässt sie sich auf dem zuvor besessenen Stuhle nieder und blickt etwas ratlos in die Gegend.
Irgendwie rennen sie heute alle hinaus, die Herren. Hoffentlich lauert da nicht irgendwas, das sie verschlingt. So weit ab von der Heimat weiß man ja nie.
Mit ihrer Konzentration für das Bardenspiel ist es nun jedenfalls erst einmal vorüber. Es tritt als angenehme, aber eben nicht wirklich aufbauende Untermalung in den Hintergrund, derweil Zulhamina wieder zum Wirte schaut, der sich zunächst hinter den Tresen entfernt.
Sie kann gar nicht recht irgendwelche abstrusen oder auch geistreichen Theorien dazu aufbauen, da hält er auch schon mitsamt Laterne auf den Haupteingang zu. Jener öffnet sich nun und gibt den Blick auf den zurückkehrenden Magus frei. Immerhin. Ob er wohl den Herrn gesehen hat?

RB

Mit dem Lied endet auch die Versteinerung des Magiers. Er öffnet die Augen wieder ganz und stellt gemächlich sein Weinglas ab. Damit hat er die Hände frei zum Applaudieren. Das Lied hat ihm gefallen, und so gibt er den Künstlerinnen das ihnen zustehende 'Brot'. Von der Treppe kommt jemand zurück, die ein freudiges Lächeln auf das Gesicht des Applaudierenden lockt.

OHH

Während Wirt und Magus noch etwas besprechen, das auch Zulhamina eine nicht allzu baldige Fortsetzung des Spieles annehmen lässt, endet die Musik. Nun hat Zulhamina den Schluss verpasst - anscheinend einen traurigen.
In jedem Falle war es hübsch. Ob sie klatschen darf? Noch bleiben die meisten still, aber entscheidend ist der an ihrem Tisch Verbliebene. Ihm schließt sie sich in ihrem Beifall an.

NKK

Der Applaus macht Caitlyn bewusst dass sie nun durchaus im Mittelpunkt steht und ein fast schon verlegenes Lächeln zeigt sich auf ihrem Gesicht. Sanft drücken ihre Finger haltsuchend Nakilas Hand als sie sich im Schankraum umsieht und jeden der Applaudierenden kurz anblickt.

JaR

Nakila drückt Caitlyns Hand, während auch ihr Blick durch den Schankraum geht und sie die Zuhörer mustert. Danach beugt sie sich noch ein Stück weiter zu Caitlyn und flüstert ihr etwas zu.

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Redaktion und Lektorat: OHH 2012