Philosophen unter sich

Autoren: Antje Michael, Oliver H. Herde, Oliver Hohlstein und andere

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Eilige Schritte und eine knallende Tür lenken Feledrions Aufmerksamkeit auf das Klohäuschen, welches er von seinem Standpunkt aus vage zwischen dem Eber und ein paar Bäumen erkennen kann.
Er schüttelt den Kopf über die Hast, ebenso wie über die ihm bekannte Eigenart der Menschen, ihre Ausscheidungen an einem Ort zu sammeln, bis sie nicht mehr von der Natur bewältigt werden können.
Da vom Apfel nunmehr nur noch der Stiel übrig ist, könnte Feledrion noch einen Schluck Wasser vertragen. Er kurbelt den Eimer herauf.
Nachdem er den Durst gestillt hat, lässt er den Eimer auf dem Brunnenrand stehen und schlendert am Holzstapel vorbei, den er mitleidig betrachtet, und weiter um die Hausecke. Hier hinten sind alle Fensterläden geschlossen, auch oben, soweit er sehen kann.
Was mag das Besondere an diesem Gasthaus ausmachen? Eigentlich ist nichts Ungewöhnliches zu entdecken.
Feledrion passiert das Fäkalkabäuschen und schaut durch ein geöffnetes Fenster in den Schankraum hinein. An einem der näheren Tische sitzt der kaum bekleidete Dunkelhäutige, der ihn kurz vor seiner Ankunft so eilig mit dem Pferd überholte. Kann dies einer aus Kantunakis Volk sein?
An einem anderen Tisch unterhält sich jener Mann, der vorhin meinte, Feledrion bemerken zu müssen. Was hat er damit wohl gemeint?
Keiner der beiden bemerkt ihn. Wenn der Mann mit dem bemalten Gesicht aus dem Mittag stammt, könnte sich Feledrions Suche verkürzen. Andererseits läuft der ihm schon nicht davon, da er es offensichtlich nicht mehr so eilig hat wie vorhin.
Jetzt hat erst einmal der andere Feledrions Neugier geweckt. Farblich sieht er aus wie die Honigmelonen, von denen Kantunaki erzählte. Im wahrsten Sinne des Wortes bemerkenswert...
Die Entscheidung steht, Feledrions Gesicht verschwindet aus dem Fensterrahmen. Eifrig läuft der Elf ums Haus und zum Eingang.
Ohne Hast, jedoch zielstrebig wird die Haupttür des Grünen Ebers aufgestoßen und der Elf huscht herein. Geschwind beschreibt er einen Bogen um den vordersten Tisch, weicht dabei den Säulen und der Köchin aus und sitzt plötzlich dem Mann in gelbgrün gestreifter Robe schräg gegenüber. Freundlich lächelt er ihm zu und erklärt: "Ich bemerke dich!" Dem Tonfall nach scheint er diese Worte für eine Begrüßungsformel zu halten. "Ich bin Feledrion."
Dann zucken seine Augen zu dem Schnurrbärtigen neben sich. "Oh, verzeih! Dich bemerke ich natürlich auch!"

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Straston hält den Satz des Elfen für eine Anspielung auf ihre erste Begegnung, da der Elf jedoch keinerlei Feindseligkeit in seiner Stimme erkennen lässt, erwidert Straston nur mit einem breiten Grinsen: "Diesmal bemerke ich auch Euch! Ihr seid ein Elf, ist das korrekt?"
Die ziemlich dreiste Aneignung des Bieres seitens des Beilunker Reiters wird von ihm lediglich mit einem strengen Blick kommentiert.

OHH

Feledrion wackelt zustimmend mit den spitzen Ohren. "Gewiss. Kein Menschelf, falls du das vermutest. Oder sollte ich der erste Elf sein, den du triffst?" Nebenbei legt er Bogen und Tasche vor sich auf dem Tisch ab.

KH

Laten schaut den neu angekommenen Elfen etwas befremdet an, widmet sich seinem Bier. Ansonsten bleibt er aber ruhig und harrt der Worte, die da gewechselt werden.

OHo

Straston überlegt kurz. "Ja, in der Tat. Ihr seid der erste Elf... Bis jetzt hatte ich hauptsächlich mit Halbelfen zu tun. Oder sollte ich sagen mit einer Halbelfin?"
Straston stutzt kurz, er ist sich offensichtlich nicht sicher, ob er wirklich davon erzählen soll. Immerhin hat er versprochen, es nicht zu tun. Da fällt ihm plötzlich etwas auf, das ihm Gelegenheit gibt, das Thema zu wechseln.
"Sagt mal, warum duzt Ihr mich eigentlich? Tun Elfen das? Ich dachte, das wäre eine Angewohnheit von Thorwalern."

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"Elf ist schon richtig, wenn du es in Garethi sagen willst. Elfinen haben Brüste, wie es bei allen weiblichen Tieren ist." Er lächelt verträumt.
"Verzeih, aber ich habe es mir nie recht angewöhnen können, Einzelne anzusprechen, als seien sie zu mehreren. Diese Sitte scheint mir bezwecken zu wollen, den Angesprochenen im Werte über das Maß zu steigern. Auch beim Sprechen sollte man dem Eo genüge tun, sonst vergißt man es bald ebenso in anderen Dingen."

OHo

Straston stutzt. "Verzeiht mir meine Unwissenheit bezüglich Elfen, aber könnt Ihr mir den Sinn dessen, was Ihr als Eo bezeichnet, erläutern?" Dabei nimmt er eine Feder zur Hand und setzt sie auf eine freie Seite seines Buches, offensichtlich in der Erwartung, das niederschreiben zu können, was ihm der Elf erzählen wird.

OHH

Erstaunt registriert Feledrion, dass seine Worte einem Menschen eine Notiz wert sein sollen. Dann will er ihm auch eine gute Auskunft geben! Seine Züge werden nachdenklich.
"Nun, es ist nicht gerade einfach zu übersetzen", beginnt er. "So wie ich es betonte, entspricht es vielleicht am ehesten dem garethischen 'Recht'. Es beinhaltet aber mehr, ist nicht das Recht nach einem Gesetz, wie es die Menschen verstehen. Beides schließt sich nicht selten aus, wie ich feststellen musste. Es ist ein solches Recht, wie es aus der Vernunft und der Weisheit entsteht. Ein mir bekannter Magier verstand das Eo als etwas, das er Logik nannte. Ich bevorzuge jedoch jene Erklärung: Das Eo ist von der Natur gegeben und für alle Kreaturen gleich. Es gilt auch dort, wo kein Bha es zu erkennen vermag."
Während er spricht, schaut Feledrion genau zu, wann der andere schreibt, und versucht daran zu erkennen, was ihm besonders wichtig ist. Zwischendurch führt er die Linke wiederum überlegend zum Kinn. "Ich hoffe, du weißt mit meinen Worten etwas anzufangen."
Da bemerkt er etwas in seiner Rede, das ihm nicht behagt, und stutzt. So geht das natürlich nicht! "Entschuldige, es ist gewiss keine gute Lehre, ein fremdes Wort mit einem weiteren zu erklären! Doch in eurer Sprache..." Er unterbricht sich selbst, um nicht schon wieder unbeabsichtigt beleidigend zu werden.
"Jedenfalls ist das Bha... Ich komme nicht auf das Wort..." Sein Blick driftet ab zur Wand hinter dem Lauschenden und langsam daran entlang hinauf zur Zimmerdecke.

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Straston schmunzelt als er sieht, wie eifrig sich der Elf bemüht, ihm die Terminologie zu erklären.
"Nun, vielleicht könnte man dann 'Eo' mit 'Naturgesetz' übersetzen... oder, da es ja nicht unbedingt schriftlich verzeichnet sein muss, wenn ich das richtig verstanden habe, vielleicht besser mit 'Natur-Gesetzmäßigkeit'. Wäret Ihr damit einverstanden?
Was Ihr mit Bha meint, ist mir nicht ganz klar. Bedeutet es vielleicht sowas wie 'Wissender' beziehungsweise 'jemand, der das Eo versteht'?"

OHH

Feledrions Mine verzieht sich bei den unschönen garethischen Begriffen. Nach eingehender Überlegung erwidert er: "Sicherlich beinhaltet das Eo auch Gesetzmäßigkeiten innerhalb der Natur, doch kommt ihm die Vernunft wohl doch näher.
Das Bha ist nicht ein Wesen, sondern das, was es zum Denken einsetzt oder die Handlung selbst. Je nach Betonung und Zusammenhang. Ver... Verstand! Das war es!"

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Straston runzelt die Stirn. "Ich bin mir nicht sicher, ob wir diesbezüglich die gleiche Definition der Worte 'Vernunft' und 'Verstand' haben, Herr Elf. Nach meinem Dafürhalten sind dies beides Fähigkeiten eines lebenden Wesens, seine Umgebung wahrzunehmen und die Bedeutung derselben zu erkennen. Wenn ich mich aber recht an Eure Beschreibung jenes 'Eo' erinnere, existiert dieses an sich und bedarf keines lebenden Wesens, um es zu erkennen."

OHH

Vielleicht hat Feledrion falsch angefangen, zu weit oben angesetzt. Bevor der Gestreifte elfische Wörter kennenlernen kann, müssen sie sich auf die Bedeutung der garethischen einigen.
Ihm ist auf einmal wieder sehr warm, und so bemüht er sich während einer Denkpause, den Körper wieder entspannt abkühlen zu lassen.
Dann beginnt er: "Richtig. Der Verstand ist keine Fähigkeit, er ist für sich. Es ist der Geist, der die Vernunft anwendet. Doch Vorsicht! Eo und Bha können Ding, Eigenschaft oder Tätigkeit sein, je nach Aussprache und Stellung. So, wie ich auf dem Sitz sitzend sitze."
Etwas erschöpft schaut Feledrion auf den Krug des Dritten am Tische. Doch der trocken-herbe Geruch, der daraus hervorsteigt, macht ihn nur noch durstiger.
Ihm wird bewusst, keiner der beiden hat sich ihm vorgestellt. Normalerweise würde er dies als Ausdruck der Ablehnung vermuten, doch zumindest der Gestreifte ist so wissbegiereig, dass er es wohl einfach vergessen hat. Dennoch befremdlich, diese hartnäckige Verwendung der Mehrpersonenanrede!
Er lehnt sich zurück und schiebt beiläufig den Bogen, der vom Tisch zu rutschen droht, ein wenig weiter in die Mitte der Platte.

OHo

"Jetzt weiß ich, was Ihr meint!" ruft Straston erfreut aus. "Das was Ihr mit Eo und Bha meint, ist nichts anderes als jeweils ein anderer Aspekt der Herrin selbst! Gepriesen sei die Allwissende, dass sie sich auch den Elfen offenbart!"

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Nun ist Feledrion doch einigermaßen verwirrt. "Aspekte? Einer Herrin?" fragt er sich vorbeugend. "Wie kann es jemanden geben, der alles weiß?" Langsam kommt ihm ein Verdacht, und sein Ton klingt fortan nicht mehr skeptisch, sondern fast herablassend. "Du sprichst doch nicht etwa von einer jener relativ mächtigen Wesenheiten, die ihr Menschen Götter nennt? Sie mögen viel wissen, gewiss jedoch nicht alles!"

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Strastons Blick, der eben noch friedlich und neugierig war, scheint nun überaus zornig zu werden. "Was maßt Ihr Euch an, darüber zu befinden, wieviel die Herrin weiß?"
Doch nur kurz dauert dieser Anfall von Wut. Straston beruhigt sich sehr schnell wieder. Kann er es dem Elfen so übelnehmen, dass dieser nichts über die Macht der Herrin weiß, die Straston schon so oft offenbart wurde? Nun blickt er den Elfen fast ein wenig mitleidig an. "Vielleicht sollten wir lieber von etwas anderem reden. Stimmt es eigentlich, dass Elfen eine besondere Widerstandsfähigkeit gegen Kälte haben?"

OHH

"Ich maße es mir nicht an", murmelt Feledrion, "doch niemand kann alles wissen."
Dann bemüht er sich, dem Vorschlag eines Themenwechsels anzunehmen. "Vermutlich meinst du die Firnelfen, die im ewigen Eise leben können. Doch weiß ich nicht so viel über sie, wie mein Bruder Belimon."

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"Nein, ich dachte eigentlich an Elfen allgemein, und demnach auch an Halbelfen... nun... vielleicht war ihr Vater ja ein Firnelf. Könnt Ihr mir die verschiedenen Gruppen von Elfen und ihre Unterschiede erklären?"

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"Ich hoffe, wir langweilen dich nicht", raunt Feledrion kurz dem dritten am Tisch zu, bevor er dem Gestreiften antwortet: "Nun, man unterscheidet zwischen den Biunda-Fey, die in offenen Gelände leben, den Frig-Fey aus dem Eise und dem Stammesverband, dem ich angehöre, den La-Fey aus den herrlichen Wäldern der Salamandrasteine. Es soll noch weitere Fey geben, doch das sind Legenden, über die man nicht leichtfertig als Unwissender sprechen sollte.
Die Unterschiede, nach denen du fragst, ergeben sich schon durch die Umgebung, auf die ein jedes Wesen zu reagieren hat, will es sie nicht zerstören. So haben die Biunda-Fey zum Beispiel den meisten Kontakt zu euch und wohnen auf dem Boden. Ich weiß nicht, was dich besonders interessiert, doch kann ich über andere nur berichten, soweit ich sie kenne - und ich bin noch jung. Ich bin noch am Beginn meiner Suche."

OHo

Straston hört dem Elfen aufmerksam zu. "Nun, ich denke, ich kann die drei Gruppen, die Ihr genannt habt, ungefähr einordnen...
Vielleicht... könnt Ihr mir von der Suche erzählen. Wonach sucht Ihr denn?"

OHH

Unwillkürlich bezieht Feledrion die Anrede des Gestreiften auf alle Teilnehmer an der Suche. "Es ist eine Familienangelegenheit. Doch die Lösung unseres Rätsels ist so schwierig, dass wir die Suche erweitert haben."
Als er sich des scheinbaren Widersinns seiner Worte bewusst wird, schmunzelt Feledrion, doch geht er im Folgenden darüber hinweg: "Momentan suche ich die Menschenstämme des Regenwaldes."
Nach kurzem Überlegen gibt er sich einen Ruck und setzt hinzu: "Was sagt dir der Begriff 'Alikorni'?"

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"In der Hoffnung, dass wir nicht wieder über Begriffe in Streit geraten, bitte ich Euch, mir zu erklären, was mit 'Alikorni' gemeint ist. Es klingt ein wenig wie Bosparano, allerdings kann ich keine sinnvolle Bedeutung daraus herleiten."

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"Schade, dann kannst du uns bei unserer eigentlichen Suche nicht weiterhelfen. Bei uns nennt man die Einhörner so, doch müssen wir mehr über die Herkunft des Wortes herausfinden, und ob es noch andere Bedeutungen gibt."
Feledrion hatte ohnehin nicht erwartet, hier überraschend neue Informationen zu erhalten. So fällt es ihm leicht, thematisch wieder zu der anderen, der aktuelleren Suche überzuleiten. "Sicher erhalte ich auch im Mittag keine Erkenntnisse in dieser Sache, dafür aber in anderen Dingen. Und wer weiß!"
Weiterhin beobachtet er genau, wann der Gestreifte Eintragungen vornimmt. Welchem Zweck mögen die Notizen letztlich dienen? Der eigenen Erinnerung oder der Lehre anderer?

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"Mittag? Ach so, Süden. Hmmm... die Einhörner nennt man im Bosparano Unicorni... ziemliche Ähnlichkeit zu dem Begriff, den Ihr gerade nanntet. Möglicherweise stammen beide Begriffe aus derselben Quelle? Aus dem Güldenländischen vielleicht? Ich bin nicht so sehr bewandert darin... Obwohl das schon ziemlich unwahrscheinlich ist, denn soweit ich weiß, stammen die Elfen ursprünglich nicht aus dem Güldenland."
Straston schaut kurz zur Seite und streicht sich nachdenklich über das Kinn.
"Wobei... eine derartige etymologische Gemeinsamkeit würde einige sehr gewagte Theorien über die Herkunft von Menschen und Elfen aufwerfen... Aber welche anderen Dinge meint Ihr???"

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Die Erwähnung des fernen Kontinents treibt einen flüchtigen Ausdruck der Bestürzung über Feledrions Antlitz. Sollte ihn die Suche so weit forttreiben?
Unwillkürlich folgt er dem Seitenblick des Gestreiften, dann erwidert er: "Auch wenn ich den Wert deines Hinweises noch nicht beurteilen kann, danke ich dir dafür.
Jene anderen Dinge sind von alltäglicherer Natur. Wir sammeln das Wissen wie du es auch zu versuchen scheinst. Es dient unserer Suche ebenso wie unserem Leben. Wissen ist wie ein Zwilling der Weisheit. Für sich allein sind beide schwach und gefährdet.
Und um deine Frage auch für das Jetzt zu beantworten: Ich begegnete einem Menschen aus den Wäldern des Regens, nun möchte ich ihre Lebensweise näher ergründen, ihre besondere Art zu kämpfen und natürlich ihre Sprache."

OHo

Straston schaut kurz auf, notiert dann in seinem Buch: 'Wissen ist wie ein Zwilling der Weisheit'. 'Bemerkenswert, dieser Satz.' Bei den letzten Worten des Elfen huscht ein Lächeln über Strastons Gesicht. "Wenn Ihr etwas über die Waldmenschen erfahren wollt, solltet Ihr vielleicht auch die Bibliothek in Kuslik aufsuchen. Es gibt dort einige sehr interessante völkerkundliche Schriften. Ich habe seinerzeit dort einiges über verschiedene Stämme der Tulamiden erfahren, die mich zugegebenermaßen viel mehr interessieren. Natürlich kann das Wissen in Büchern die persönliche Erfahrung nicht ersetzen, aber eine sinnvolle Ergänzung ist es allemal."

OHH

Schon überlegt Feledrion, ob es Sinn macht, etwas einzuwende, oder ob er damit nicht nur wieder Gefahr läuft, ungewollt zu beleidigen; da gesteht der Gestreifte selbst ein, ein Besuch des Waldes ist kaum durch eine Bibliothek zu ersetzen.
"Wo liegt denn dieses Kuslik?" fragt er vorsichtig. "Sicher handelt es sich um eine Siedlung der Menschen?"
Derweil folgt sein Blick dem neu eingetretenen Mädchen, welches sich so angenehm unverschnörkelt gekleidet hat, ganz anders als die meisten hier. Ein schönes Grün!

OHo

"Siedlung?" meint Straston leicht belustigt. "In der Tat, eine Siedlung. Und eine ziemlich große zudem."
Als der Blick des Elfen zu dem neuen Gast hinüberschwenkt, folgt Strastons Blick ihm ebenfalls. Seine Miene hellt sich auf.
"Die Herrin schenke Euch Weisheit, edle Reckin!" ruft er zur Theke hinüber. "Wollt Ihr Euch nicht zu uns gesellen?"

OHH

Da der Gestreifte auf seine Frage nur ausweichend antwortet und sich gleich darauf ebenfalls auf die Frau an der Theke konzentriert, vergißt Feledrion einstweilen den Ort namens Kuslik. Er schaut nun genauer zum Thresen hinüber, da wird ihm unvermutet schwindelig, was wohl am Krach und der verbrauchten Luft liegt. Ausgerechnet jetzt!

AMi

Als der Geweihte die junge Frau von der Seite her anspricht, verhält diese mit ihren Schritten und sieht sich zu ihm um. Irgend etwas scheint ihr Unbehagen zu bereiten. Ein rötlicher Schimmer überzieht ihre Wangen, der jedoch abklingt und einem ehrlichen Lächeln weicht, als sie gewahr wird, wer der Sprecher ist.
"Euer Gnaden!" entgegnet sie überrascht und tritt näher an den Tisch heran. "Möge die Herrin stets über Eurem Wege wachen - und über Eure natürlich auch!" fügt sie an, den Beilunker Reiter und den Elfen mit einem freundlichen Lächeln bedenkend.
Ein gewisser Ernst in ihren Worten und ihr tiefer Blick machen nun, aus der Nähe, deutlich, dass sie älter ist, als man zunächst vermutet hätte, dennoch strahlt sie auch weiterhin etwas unschuldiges, fast kindliches aus.
Den Blick wiederum auf den Geweihten gerichtet, führt sie ihre rechte Hand zu hesindianischem Gruß in einer schlangenförmigen Linie durch die Luft und senkt dabei das Haupt. "Tanit Neethling mein Name, Euer Gnaden."

OHH

Die Worte der Hinzutretenden verwirren Feledrion. Von welcher Herrin sprechen diese Leute ständig?
Seltsam auch, dass sie sich scheinbar fast nur an den Gestreiften wendet, nicht aber an Feledrion und den dritten am Tisch. Soll er sich dennoch vorstellen, oder könnte auch dies schon von den Menschen als unpassend betrachtet werden?
Feledrion schwitzt mehr und mehr. Man kann nicht auf jede Marotte der Menschen vorbereitet sein, also ist es besser, sie zu behandeln, als seien sie vernünftig. Vielleicht werden sie es dann eines Tages sogar. So erklärt er: "Ich bemerke dich! Ich bin Feledrion."

OHo

Straston erwidert den Gruß mit ebensolcher Förmlichkeit: "Mein Name ist Straston Miek, einfacher Geweihter der Allwissenden." Er setzt dazu an, auch die anderen vorzustellen, aber da der Elf es bereits selbst tut, überlässt er es auch dem Reiter, seine Vorstellung selbst zu übernehmen.
"Setzt Euch doch zu uns und erzählt, wohin Euch Euer Weg führt."

AMi

Die junge Frau lächelt still und aufmerksam, als der Geweihte ihren Gruß erwidert. Leichte Verwirrung mischt sich in ihren Blick, als der Elf sie im Anschluß 'bemerkt'. Sie setzt an, darüber nachzudenken, als Feledrion seinen Namen nennt, der ihr beachtsamer erscheint als die ungewöhnliche Wortwahl des Spitzohrs.
Moment - ein Elf!
Die Einladung des Geweihten annehmend setzt sie sich auf den letzten freien Stuhl und betrachtet neugierig staunend die Gestalt Feledrions. "Man sagt, Eure Namen hätten einen tiefen Sinn. Was bedeutet der Eure?
Euer Gnaden, verzeiht. Mein Weg... ist nicht sonderlich interessant. Der Drachenorden schickte mich nach Kuslik; nun bin ich auf dem Rückweg zur die Akademie", wendet sie sich anschließend wiederum an den Geweihten.

OHo

"Wie schade. Wärt Ihr nach Kuslik unterwegs gewesen, hättet Ihr den Herrn Saldobar und mich begleiten können. Und - wenn ich fragen darf - welche Akademie ist es, zu der ihr jetzt zurückkehrt?"
Auch dem Elfen hört Straston zu, um zu erfahren, was der elfische Name bedeutet.

OHH

Nachdem Feledrion nun über einen Umweg den Namen des Gestreiften erfahren hat, hält er den anderen Mann am Tische für den erwähnten Saldobar. Vielleicht sollte er sie ja begleiten, falls Kuslik auf seinem Weg liegt. Doch Straston hatte ihm nicht darauf geantwortet.
Das weitere Gespräch mag einiges ergeben, doch die Schwüle, über die Feledrion bisher hinwegsah, wird immer unerträglicher. Die kühle, feuchte Luft aus dem offenen Fenster kann kaum bis zu ihm vordringen. Dabei würde ihn sehr interessieren, was das für Drachen sind, die sich Orden verleihen lassen!
"Mein Name ist eine Verballhornung der elfischen Worte für 'Elf der Lüfte'", erwidert er leise der Frage und den neugierigen Blicken. Dann richtet erhebt er sich wankend von seinem Platz. "Es tut mir sehr leid, aber der Schanklärm tut meinen Ohren weh. Ich brauche etwas frische Luft. Doch da mich sehr interessiert, von deinen Drachen zu hören, werde ich mich eilen, bald zurück zu sein."
Damit greift er nach seinen Sachen und verlässt die Runde, sowie das Haus.
Draußen atmet er zunächst tief durch. Wirklich ein höchst ungünstiger Zeitpunkt, aber er ist für den Nachmittag wohl doch zu warm angezogen. Der Regen hat nicht die Abkühlung gebracht, die er sich erhoffte - zumindest drinnen nicht. Seine Hand spielt beiläufig mit dem Griff des Wolfsmessers, da wendet sich Feledrion entschlossen zum Brunnen, wo er einen tiefen Schluck aus dem Eimer nimmt. Anschließend verschwindet er in einem Wäldchen.

Eine Weile später taucht Feledrion wieder aus dem Wäldchen hervor als wie aus einem Teich. Voller Energie scheint er nun, stapft eifrig auf das Gasthaus zu, nicht ohne einen Halt beim Brunnen einzulegen. Schnell noch einen Schluck Wassers! Sicher wird es noch wärmer, bevor die Sonne versinkt, und viel zu reden wird er auch noch haben.
Erfrischt umrundet er den Bau und gelangt an die Eingangstür. Der Elan wirkt mit einem Male wie weggewischt. Eigentlich behagen dem Elfen Gasthäuser überhaupt nicht. Der Lärmpegel und der Geruch können nicht gesund sein! Und selbst Feledrion fiel schon gelegentlich auf, die Wirte sind noch gieriger nach Metall, als die Markthändler, welches sie für die Gaben der Natur verlangen.
Doch er ist nicht ausgezogen, allen Menschen auszuweichen. Er will mehr erfahren über die Notizen jenes Straston und über Orden tragende Drachen. Und auch noch jemand anderes muss er sprechen.
Beherzt öffnet er die Tür, in der er einen Moment abermals verharrt, sich umzusehen.
Seine potentiellen Gesprächspartner sitzen scheinbar unverändert an dem Tisch in der Ecke. Nur jener Schweigsame, den er für Saldobar hielt, ist verschwunden. Ein anderer sitzt nun auf dessen Platz.
Ein letztes Mal atmet der Elf die frische Luft ein, die hinter ihm durch die Tür dringt, bevor er letztere schließen will. Dabei mag dem aufmerksamen Beobachter eine kleine Veränderung an ihm auffallen: Seine Hosenbeine reichen nun nur noch bis zu den Knien.
Nachdem er die Tür zugezogen hat, trifft sein Blick auf den Tanits. Letzterer lässt sich schwer deuten. Feledrion glaubt, darin ebenfalls eine Suche zu erkennen. Er lächelt die junge Frau freundlich an und setzt sich zu ihr in Bewegung.
Am Tisch angekommen, erklärt er: "Nun ist mir wohler. Ich bin schon sehr gespannt auf die Drachen!" Und während er sich auf dem freien Platz niederlässt, fügt er an der Fremden gewandt hinzu: "Feledrion bemerkt dich!"

AMi

Tanit hört Straston zunächst ruhig zu, beginnt dann jedoch, unruhig auf ihrem Stuhl hin und her zu rutschen. Ständig redete er so von ihr, als wäre sie jemand! Normalerweise hält sie sich gern in der Nähe eines Geweihten der Allwissenden auf - aber so unwohl hat sie sich dabei noch nie gefühlt. Wenn er das doch endlich lassen würde! Langsam aber sicher überzieht ein rötlicher Schimmer ihre Wangen.
Innerlich verflucht sie Wirt und Köchin; wären sie anwesend, könnte sie mit ihnen ein paar unverfängliche Worte plaudern, aber so...
Regelrecht erleichtert atmet sie auf, als sich der Elf an den Tisch setzt und in die Unterhaltung hineinplatzt. Dankbar erwidert sie sein Lächeln, verzieht über seine drachische Bemerkung das Gesicht und nimmt dabei wieder ihre normale Gesichtsfarbe an.

OHH

Von Tanits Antlitz so herzlich willkommen geheißen, bemerkt Feledrion nicht, wie er in ein anderes Gespräch hineinredet: "Also, was ist das für ein Orden tragender Drache, der dich in die Siedlung Kuslik sandte?"

AMi

"Ein Orden tragender Drache?" Tanit denkt einige Sekunden ernsthaft nach, blickt dann kurz verstehend nach oben. "Der Drachenorden! Falsch herum, Herr Elf! Der Drache ist das Symbol des Ordens, nicht der Orden eine Auszeichnung des Drachen", belehrt sie ihn schließlich.

OHH

"Ach so ist das!" Beiläufig kämmt er mit einer Bewegung der Linken seine silbernen Haare zurück. Etwas kleines Weißes wird darunter sichtbar. "Schade! Ich hatte schon geglaubt, du meinst Shafir den Prächtigen."

AMi

"N-n-nein!" erwidert Tanit zögerlich und starrt auf den weißen Fleck am Kopf des Elfen. Ein seltsames Volk hatte sich heute im Eber zusammengefunden!

OHH

Beim genaueren Hinsehen stellt sich der weiße Fleck zwischen Feledrions silbernen Haaren als eine vorwitzige kleine Daunenfeder heraus, die er offenbar selbst noch nicht bemerkt hat.
"Macht ja nichts", beteuert er, als er erkennt, dass er Tanit wohl irgendwie beunruhigt hat. "Ich weiß ja auch nicht mehr über ihn, als mir meine Schwester erzählte."
Er schaut Tanits Gewänder an, als suche er etwas.

AMi

Tanit folgt dem Blick des Elfen an sich herab. Hat sie etwas an sich, das nicht normal ist? Sie kann nichts finden und blickt schließlich wieder auf. Seltsame Tischgefährten hat sie sich heute ausgesucht. Nun, eigentlich hat sie niemanden ausgesucht, für das Suchen waren die anderen zuständig.
Als ihr Blick den mittleren Teil des Schankraumes streift, bemerkt sie, dass Sarina herüberschaut. Tanit hebt den Arm, um auf sich aufmerksam zu machen. Es wäre eine gute Gelegenheit, das in Angriff zu nehmen, weswegen sie eigentlich hier ist: Ein gutes, kräftigendes Mahl.

OHo

Die kurze Sprechpause des Elfen nutzt Straston, um sich seinerseits am Gespräch zu beteiligen: "Mal eine andere Frage, Herr Feledrion. Könnt Ihr mir die Veränderungen Eurer Garderobe erklären und woher die Feder in Eurem Haar stammt?" Straston deutet dabei zunächst auf die gekürzten Hosenbeine, dann auf Feledrions Kopf.

OHH

Sarina erwog soeben, zu Tanit hinüber zu gehen, da winkt diese sie auch schon heran. "Hesinde zum Gruß, Tanit! Wie geht es Euch? Gibt es Neues aus Shenilo? Habt Ihr schon bestellt?"
Derweil bleibt der Blick des Elfen kurz an Tanits schlangengestaltigen Armband hängen. Ob das dieser Drachenorden ist? Doch schon wirbt Straston um seine Aufmerksamkeit. "Robe? Feder?" Verwundert tastet er ziellos sein Haupt ab, doch die kleine Daune entgeht unentdeckt seinen Fingern.

AMi

Lächelnd erwidert Tanit die Begrüßung der Köchin. "Hesinde zum Gruße, Sarina!" Sollte es sich bei ihr und dem Wirt um die einzigen normalen Anwesenden handeln? Sie blickt in die Runde und schüttelt andeutungsweise den Kopf.
"Seid bedankt, es geht mir gut, auch wenn... nein!" Sie grinst nun regelrecht.
"Nach Shenilo reise ich gerade, ich denke, es ist alles in Ordnung. War Magister Xandros in der letzten Zeit nicht hier? - Nein, ich habe noch nicht bestellt. Eine Kartoffelsuppe, Brot und Käse hätte ich gerne; ich bin ganz ausgehungert. Dazu einen Becher Most, bitte."

OHo

Straston greift kurzerhand selbst in Feledrions Haar und holt die Daune heraus.
Zu Tanit meint er: "Ja, der Most ist hier wirklich ganz ausgezeichnet."

OHH

Sarina wundert sich über Tanits sprachliches Hin und Her. Bestimmt hat dieser schmutzverteilende Elf etwas damit zu tun! Aber solange sich die junge Geweihte nicht beklagt...
"Meister Xandros? Nein, der ließ sich schon ein paar Wochen nicht mehr blicken."
Nach Tanits Bestellung erklärt sie: "Sofort!" und schon eilt sie von hinnen.
In diesem Moment stößt Feledrion einen leisen Schmerzensruf aus, als Hätte man ihm ein paar Haare ausgerissen. Als er die Daune in Strastons Hand sieht starrt er ihn verwirrt an, während er sich an der Stelle kratzt, an der sie steckte.

AMi

'Was tun die beiden da nur?' Nachdem Sarina Richtung Küche abgerauscht ist, wendet sich Tanit wieder ihren Tischgesellen zu, die sich scheinbar... lausen? Seltsam, seltsam. Tanit kehrt eigentlich regelmäßig im Eber ein, wenn sie nach Bethana reisen muss, was häufig der Fall ist, aber so etwas wie heute hat sie hier noch nie erlebt. Trotzdem: Verwundert war sie heute schon genug.
"Was, mit Verlaub, tut ihr hier?" fragt sie in die Runde.

OHo

"Ich nahm dem Herrn Elf diese Feder aus dem Haar!" antwortet Straston und hält Tanit die Daune vors Gesicht. "Von welchem Tier mag sie wohl stammen? Eine Gans... eine Ente... oder vielleicht... ein Schwan? Sagt, Herr Feledrion, seid Ihr irgendeinem dieser Tiere auf eurem Weg nach draußen begegnet, und hatte dieses Tier Kontakt mit Euren Haaren?"

OHH

"Ich, also..." stottert Feledrion auf die Fragen der beiden.
Doch nach prüfenden Blicken in die Gesichter der beiden und einem tiefen Atemzug erklärt er ruhig: "Ja, die Feder stammt von einem Schwan. Ich begegnete ihm nicht, und doch war er dort. Sein Gefieder berührte meine Haare nicht, und doch gab es ein... Zusammentreffen..."
Der Elf unterbricht sich, um sich der Reaktionen seiner Gesprächspartner und des schweigsamen Dritten zu vergewissern. Hat er schon zuviel gesagt? Oder sind diese Menschen hier bereit und würdig?
Gesenkten Blickes haucht er ganz leise: "Saya uida" und scheint einen Moment lang selbstzufrieden zu lächeln.

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Der Magus, der noch mit am Tisch sitzt, scheint im Moment zu nichts anderem in der Lage zu sein, als mit halbgeöffnetem Mund den Unterhaltungen zu lauschen und die anderen am Tisch zu beobachten.
Nach einiger Zeit schüttelt Saldobar den Kopf: "Guten Tag, Herr Elf, verzeiht mir, doch ich habe Euren Namen nicht mitbekommen. Und was hat es mit dieser ominösen Schwanenfeder auf sich, das hört sich SEHR interessant an."

OHo

In Ergnzung zu Saldobar meint Straston: "In der Tat, das ist sehr interessant. Aber ich muss gestehen, Herr Feledrion, dass ich aus Euren Worten nicht ganz schlau werde. War es vielleicht ein unsichtbarer Schwan? Obwohl... dann wäre der zweite Teil Eurer Aussage falsch. Im übrigen scheint mir Eure Aussage ohnehin widersprüchlich zu sein. Erst sagt Ihr, Ihr wäret dem Schwan nicht begegnet und dann sagt Ihr, dass es ein Zusammentreffen gab. Wollt Ihr nicht so freundlich sein, mir den Sachverhalt zu erklären?"

OHH

Entgeistert blickt der Elf den Unbekannten an. "Feledrion", wiederholt er seine Vorstellung knapp. Die einstürmenden Fragen verwirren ihn ebenso wie die Ausdrucksweise der Menschen.
Nach Strastons Rede zögert Feledrion kurz, um dann in die Runde zu erklären: "Hört meine Worte genau! Ich sprach von einem Zusammentreffen zwischen dem Gefieder und meinen Haaren!
Doch ich sehe, ich muss euch nun verraten, was man in meiner Sippe sonst nur engen Freunden erzählt: Diese Feder stammt von mir selbst, denn ich selbst war und bin jener Schwan. Aber ihr seht" - und dabei weist er schmunzelnd auf die Daune in Strastons Fingern - "auch für Elfen ist die Magie nicht immer ganz zuverlässig..."

AMi

Tanit beobachtet interessiert das Gespräch zwischen dem Elf und dem Geweihten, in das sich nun auch der Magus einklinkt. Vielleicht sollte sie zur Abwechslung für eine Weile den Mund halten und lauschen? Sie könnte in dieser Runde sicherlich jede Menge lernen.
Während ihre Ohren und ihr Sinn bei den Schwanengesängen verweilen, streift ihr Blick abermals in die Runde. Noch zwei Magier sind hier eingekehrt, Hesindestehihrbei!

OHo

Straston lächelt, erinnert er sich doch nur zu gut daran, welche Auswirkungen verfehlte Magie haben kann. "Ein Beweis der Herrin, dass wir nicht die letzte Entscheidungsgewalt über ihre Gaben haben", murmelt er vor sich hin.
Dann nickt er langsam. "Mutandische Magie! Damit hatte ich auch schon zu tun. War doch einer meiner Gefährten ein Abhänger der Kusliker Halle der Metarmorphosen. Allerdings konnte er sich meines Wissens nicht in ein Tier verwandeln, dafür umso besser Personen unsichtbar machen. Vielleicht haben ja Elfen einen besseren Zugang zu dieser Art von Magie als Menschen. Wenn ich so genau darüber nachdenke..." Straston legt die rechte Hand an sein Kinn. "Die Halbelfe war ein paarmal verschwunden - stattdessen tauchte eine Eule auf... möglicherweise... hmmm... sehr interessant."
Straston grinst und scheint völlig in Gedanken an vergangene Zeiten versunken zu sein.

OHH

Zwar versteht Feledrion Strastons Gemurmel akustisch, nicht jedoch inhaltlich. Allerdings spricht Straston bereits weiter. Anscheinend fast ein wenig mitleidig lauscht ihm der Elf, und als jener endet, haucht dieser nur: "Gewiss..."

Nachdem am Tische das Schweigen ausgebrochen ist, bekommt Feledrion die Gelegenheit, bisher Gesagtes zu reflektieren. Dabei erkennt er, auf eine Äußerung Strastons noch nicht eingegangen zu sein. Wohl deshalb, weil ihm der Sinn entging. "Du fragtest nach einem Gardisten in Robe?"

OHo

Straston erschrickt kurz. "Wie? Gardist? Nein, wie kommt Ihr darauf?" Er überlegt kurz.
"Ach ja, ich sprach Euch auch auf die Veränderung Eurer Kleidung an, aber ich nehme an, das hängt mit der Gestaltwandlung zusammen?"

OHH

Nach kurzem wiegen des Kopfes erwidert Feledrion: "Indirekt könnte man einen Zusammenhang sehen. Ich ging vorhin hinaus, weil mir nicht wohl war. In solchen Siutuationen hilft es sehr, die Gestalt des Seelentieres anzunehmen. Aber um nicht nur die Wirkung, sondern auch die Ursache zu bekämpfen, paßte ich die Länge meiner Hosenbeine der Hitze in diesem Land an, wie ich es schon längst hätte tun sollen." Dabei tippen seine Finger kurz auf den Griff des Wolfsmessers.

OHo

Straston lächelt. "Wie leicht wir Menschen doch denken, dass alles, was wir uns nicht sofort erklären können, ein großes Geheimnis in sich birgt. Ich hatte jene Veränderung der Kleidung für ein geheimes elfisches Ritual gehalten, dabei war es nur die sehr natürliche Reaktion, einen Teil der Kleidung abzulegen, wenn sie einem zu warm wird."

OHH

Auch Feledrion schmunzelt. "Gewiss, die einfachste Lösung ist meistens die richtige. Es tat mir auch erst leid um die Hose, aber da ich noch längere Zeit im Mittag zu verweilen beabsichtige..."
Er unterbricht sich selbst. "Aber wenn du von einer natürlichen Reaktion sprichst, so laß dir erklären, auch die Verwandlung war für mich eine solche."

OHo

Straston zieht erstaunt die Augenbrauen hoch. "Bemerkenswert! Eine magische Handlung als natürlich anzusehen. Aber haltet Ihr das nicht für ziemlich vermessen, Gaben der Götter einfach so als natürlich zu bezeichnen?"

OHH

"Ja, glaubst du denn ernsthaft, irgendein Gott könne älter sein, als die Magie selbst, die doch ein Teil der Natur ist? Aber natürlich kann auch die Magie gemäß der Natur, ebenso wie wider die Natur verwendet werden..."

OHo

"Älter? Nun, ich denke, niemand von uns kann genau wissen, was vor den Göttern war. Sind nicht auch die Götter Teil der Natur, oder gar die Erschaffer der Natur - je nachdem, wie eng oder weit Ihr den Begriff Natur definiert?
Wenn nach Eurer Ansicht die Magie Teil der Natur ist, wie kann sie dann gegen selbige wirken?"

OHH

"Gewiss, niemand kann es wissen, doch jeder sollte prüfen, was wohl am wahrscheilichsten ist.
Die Natur ist das Gesamte. So kann man im weitesten Sinne auch die Götter, Menschen und die anderen sprechenden Völker dazu zählen, auch wenn sie sich dessen allzu selten bewusst sind.
Was aber die Frage nach der Magie angeht... Sieh diesen Tisch!" Feledrion faßt mit beiden Händen fest die Kante der Tischplatte. "Ist er nicht aus Holz? Und war dies Holz nicht einst ein Baum? Ein friedlicher Teil der Natur nach wohl jedermanns Verständnis? Und doch kann ich ihn nehmen und wider die Natur richten, indem ich mit einem Tischbein Morde begehe."

OHo

Straston schaut den Elfen nachdenklich an. "Eine sehr merkwürdige Art und Weise eines Mordes, mit einem Tischbein... aber ich verstehe, was Ihr meint. Die Frage ist aber nun, ob diese Morde in Eurem Verständnis nicht auch natürlich sein müßten. Denn schließlich werden sie ja auch von jemandem begangen, der ebenfalls unbestreitbar Teil der Natur ist. Es hängt wie gesagt von dem ab, wie Ihr den Begriff 'Natur' definiert! Wenn Ihr es nicht auf die überlieferten Göttersagen stützen wollt, worauf wohl sonst?"

AMi

Tanit lauscht dem Gespräch von Elf und Geweihtem über Morde, die mit Tischbeinen begangen werden. Sie versteht wohl, dass es um tiefere, grundlegendere Dinge geht, aber es gibt für alles eine Zeit. Eine Zeit zum Lernen, eine zum Entspannen, und diese hier hatte sie - Hesindeverzeih! - eigentlich eher für Letzteres gedacht.
'Vielleicht sollte ich mich ein wenig umsehen, Tesden besuchen...' Unschlüssig, und weil sie nicht unhöflich wirken möchte, bleibt sie erst einmal sitzen.

OHH

Während Feledrion antwortet, wirft er verstärkt Seitenblicke auf Tanit und schließlich auch den Unbekannten.
Dann lächelt er milde bei Strastons Erwägungen. "Du hast das Problem erkannt. Wo endet die Natur? Wo beginnt das Widernatürliche? Gibt es Letzteres überhaupt?" Provozierend grinst Feledrion seinem Gegenüber ins Gesicht.
"Doch bevor wir dies erörtern" - während er sich zu Tanit umwendet, mutiert sein süffisantes Lächeln zu einem freundlichen - "will ich sichergehen, niemanden zu langweilen."

OHo

"Ihr habt recht, Herr Feledrion", meint Straston. "Wir beginnen wirklich langsam abzuschweifen. Vielleicht sollten wir uns auf ein... nun... etwas derischeres Thema einigen?"

OHH

Für einen Augenblick muss Feledrion nachdenken, was gleich Dere war, da erinnert er sich an die Ausführungen seiner älteren Geschwister und seines gelehrten Freundes Mario Laraan.
"Abschweifen wovon? Und was an unserem Thema ist nicht derisch? Ich für meinen Teil empfinde unser Gespräch als höchst anregend!
Ich wollte nur sichergehen..." Wieder schaut er Tanit und den dösenden Fremden an.

NH

Der 'dösende' Fremde scheint aus seiner Lethargie zu erwachen: "Oh nein, Herr Feledrion, Ihr langweilt mich in keinster Weise... ich lausche nur den Gesprächen und mache mir so einige Gedanken über die Natur.... über die Natur meiner Zukunft. Doch will ich Euch nicht unterbrechen.
Und auch ich muss sagen, dass ich das Thema als SEHR derisch empfinde. Denn was könnte derischer sein, als die Natur oder die Widernatur?"

WR

(Orlanda tritt an den Tisch) Egal, ob sich Fel und die Menschen dort sich im Gepräch befinden, spricht sie: "Feledrion, könntest du mir gleich beim Verbandwechseln helfen? Bin hinten links" und geht eben diesen Weg.

AMi

Als sich die Aufmersamkeit der so eifrig dikutierenden dem Thema entfernt und, zumindest im Falle Feledrions, ihr zuwendet und ohne eine Erwiderung scheinbar auch weichen wird, wird Tanit sehr verlegen. Verdammt, warum hatte sie nicht interessierter dreingeschaut?
"Ähm, ich... also würde eigentlich... ich meine, Ihr braucht nicht auf mich..."
Fast wie hilfesuchend blickt sie zwischen dem Geweihten und dem Elf hin und her, als die Elfe kurz herantritt und den Elf um seine Aufmerksamkeit ersucht. Erfolgreich?

OHH

Zweimal schmunzelt der Elf bei des Fremden Rede, dann nickt er zustimmend.
Auf Tanits Gestammel hin wendet er sich ihr zu und legt seine Hand sanft und beruhigend auf die ihre. "Ich verstehe. Niemand kann sich für alles interessieren. Man kann nur lernen, wenn man gerade die Lust dazu verspührt, also tu, was du tun möchtest! Zwang führt zu nichts!"
Noch während seine Finger federleicht auf Tanits Rechter ruhen, erscheint Orlanda. Feledrion schaut sie verwirrt an, doch versteht er ihre Worte nicht ganz. 'Hinten links?' Scheinbar hat es sie doch schlimmer mitgenommen, als er bislang vermutete! Schon geht sie wieder und wendet sich die Treppe hinauf. Also 'oben hinten links'. Nun, so schlimm kann es doch nicht um sie bestellt sein, wenn sie eine solche Geschwindigkeit aufbringt! Feledrion nimmt sich vor, nach ihr zu sehen, wenn er und Straston genügend voneinander gelernt haben.
Er wendet seinen Blick wieder dem Gestreiften zu, und fühlt derweil Tanits weiche Haut und die feinen Muskeln darunter, ob sie sich entspannen oder weiter verkrampfen.

OHo

Straston lächelt die etwas verlegene Draconiterin väterlich an. "Aber, aber, kein Grund, so verlegen zu sein. Immerhin befindet Ihr Euch doch hier in einem Kreis von Freunden, oder zumindest von Euch wohlwollenden Leuten. Aber vielleicht möchtet Ihr uns ja Eure Gedanken zu diesem Thema ebenfalls nahebringen?"

OHH

Feledrion lacht, als er bemerkt, fast gleichzeitig mit Straston auf die arme Tanit eingeredet zu haben.

AMi

Tanit will gerade dem Elfen eine Erwiderung auf seine Worte geben, als der Hesinde-Geweihte sich um ihre Beruhigung bemüht und sie nach ihrer Meinung fragt, und das wiederum in einem Tonfall, als würde er wirklich denken, dass sie etwas dazu zu sagen hätte.
'Meine Gedanken dazu, ob Mord mit Tischbeinen natürlich ist oder nicht?' Kurz fängt sie an, ernsthaft darüber nachzudenken, als ihr auffällt, dass das genau das ist, was ihr diese dumme Nachfragerei eingebrockt hat: Ihr zur Zeit nicht vorhandenes Interesse. Was hat der Elf doch gesagt? Sie solle tun, was sie möchte und sich zu nichts zwingen lassen. Verdammt, was ist das alles kompliziert heute abend.
Ein leises Seufzen entrinnt sich ihrer Kehle. Die Situation wurde ihr immer unangenehmer. So mit ihren Gedanken beschäftigt fällt ihr nicht einmal auf, dass Feledrion ihre Hand berührt.
"Essen!" bricht es schließlich aus ihr heraus. "Ich möchte Sarinas gute Küche wieder einmal genießen! Und ich bin durstig."

OHH

Feledrion stutzt. "Ihre Küche genießen? Lohnt sich der Anblick?"

AMi

Tanit prustet los ob der Antwort des Elfs und beginnt dabei, sich ein wenig zu entspannen.

OHH

Feledrion lächelt. Zum einen freut er sich, Tanits Anspannung gelöst zu haben, zum anderen befindet er sich bei der Interpretation ihres Lachen auf dem Holzwege. "So ist die Küche eher ein lustiger Anblick?"

AMi

Tanit stutzt kurz, um dann mit vieldeutigem Lächeln zu sagen: "Das kommt darauf an, mit welchen Augen man sie betrachtet!"

OHH

Auch Feledrion stutzt zunächst. Dann glaubt er Tanits Äußerung verstanden zu haben. "Ah, du meinst man muss sein Mandra fließen lassen! Wessen Augen wären wohl die geeigneten, um die tiefere Komik dieser Küche erkennen zu können?" Wissbegierig beugt er sich vor. Vielleicht kommt er dem Geheimnis dieses Hauses ja unvermutet näher!

OHo

"Verzeiht mir, Frau Tanit, wenn ich mich etwas einmische, aber mir scheint, Ihr seid hier in diesem Gasthaus keine Unbekannte, richtig?"

OHH

(Sarina kommt herangeeilt) "Entschuldigt, dass Ihr so lange warten musstet, Tanit! Sicher hängt Euch der Magen schon auf den Bodendielen!" Eilig verteilt sie Kartoffelsuppe, Brot und Käse, sowie den Apfelmost so dekorativ als möglich vor der jungen Frau.
Kaum, dass Feledrion seine letzte Frage gestellt hat, versucht Straston das Thema zu wechseln. Will er ihm das Geheimnis des Grünen Ebers vorenthalten?
Doch bevor Tanit einem von ihnen antworten kann, tritt auch noch die Köchin hinzu und nimmt Tanits Aufmerksamkeit in Anspruch.
Die linke Augenbraue emporziehend, lehnt sich der Elf zurück, da wird auch er abgelenkt durch einen herunkrakehlenden Knecht. Feledrions Ausdruck lässt seine Leiden vermuten. 'Meine armen Ohren!'

AMi

"Seid unendlich bedankt, Sarina! Ihr habt recht, ich bin sehr durstig und hungrig. Es ist immer noch ein weiter Weg von Bethana nach hier!" Um ihren Hunger zu unterstreichen, legt die Draconiterin ihre Rechte demonstrativ auf ihren flachen Bauch, auch wenn man mutmaßen könnte, dass er gefüllt auch nicht viel runder sei.
Das vielgestaltige Mahl scheint derweil ihrer Stimmung einen enormen Auftrieb zu geben. Ihre Augen weiten sich merklich, ihr Blick über das von Sarina zurechtstellte Gewünschte wandert. Mit strahlendem Lächeln wendet sich Tanit nach vollbrachter Tat wieder der Köchin zu: "Das sieht wunderbar aus, besten Dank! Ich weiß schon, warum ich immer wieder bis hierher hungere!"
Die Fragen von Elf und Geweihtem hat sie dabei wohl völlig überhört...

OHo

Straston nickt lächelnd, als Tanit seine Frage so offensichtlich ignoriert. "Mir scheint Ihr habt zur Zeit andere Dinge im Kopf! Laßt Euch das Mahl gut schmecken!"

OHH

"Oh, das mag ich aber gar nicht, wenn jemand meinetwegen hungert! Auch so herum nicht!" erwidert Sarina der jungen Geweihten mit scherzhaft erhobenem Zeigefinger und doch geschmeichelt. Nach einer angedeuteten Verbeugung begibt sie sich wieder in die Küche.
Der Elf derweil sieht ein, mit leerem Magen diskutiert es sich schlecht. Also kann er das alte Thema wieder aufnehmen. Während er aber noch überlegt, welches das eigentlich war, beobachtet er die hereinkommenden Leute. Zuerst erscheint ein goldgewandeter Mensch in der Tür. Feledrions Instinkt sagt ihm, mit diesem Mann stimmt etwas nicht. Hätte er die Augen seines Freundes Atreo oder auch nur seines Bruders Lamiadon, würde er wohl erkennen, was dort nicht zusammenpaßt. So aber kann er sich allein über das Humpeln wundern.
Gleich danach treten Al' Hamar und eine junge Rothaarige ein. Wie schön! Er scheint seinen Kummer einstweilen vergessen zu haben.

AMi

Der letzte Kommentar des Geweihten dringt dann doch wieder zu Tanit durch. Immernoch lächelnd erwidert sie: "Im Kopf, und hoffentlich bald auch in meinem Bauch! - Danke, das werde ich."
Sarina noch ein dankbares, breites Grinsen schenkend, bevor diese sich wieder in die Küche begibt, macht sich Tanit über ihr Mahl her. Zwischen einigen Löffeln Suppe beißt sie immer wieder von Brot und Käse ab oder nimmt einen Schluck des Mostes. Trotz ihres vorher so betonten Hungers ißt sie jedoch langsam und kaut sorgfältig, keinesfalls überhastet oder schlingend.

OHH

Lächelnd betrachtet Feledrion die junge Frau beim Essen. Welch ein friedvolles Bild!
Dann aber bittet er Straston: "Erzähle mir von deiner Herrin!"

OHo

Straston ist etwas erstaunt über das plötzliche Interesse des Elfen. "Die Herrin? Ihr meint Hesinde, die Allwissende, nehme ich an? Was genau gedenkt Ihr denn, über sie zu erfahren?"

AMi

Still und schlicht sich ihrem Mahl widmend, kommt Tanit dennoch nicht umhin, sich bisweilen mit Augen und Ohren bei dem Elf und dem Geweihten zu befinden. Feledrions Lächeln erwidert sie, dabei sichtlich zufrieden kauend. Als er nach der Herrin fragt, sieht sie überrascht auf und schluckt herunter, um für den Fall, dass sie etwas erwidern möchte, den Mund geleert zu haben. Zunächst jedoch ist sie mit Strastons Rückfrage sehr zufrieden und trinkt daher noch einen Schluck Most.

BJ

(Zori kommt heran) "Hallo, ist bei euch noch ein wenig Platz für zwei Leute?" Erwartungsvoll schaut sie sich am Tisch um.

OHH

"Eine gute Frage, Straston! Ich weiß ja nichts über sie, als jenes, was du bislang erwähntest. Hesinde also ist ihr Name. Er kommt mir bekannt vor.
Vielleicht könntest du damit beginnen, mir euer Verhältnis zu beschreiben. Was verbindet euch, und wie kam es dazu?"
Von den Worten der Hinzugetretenen abgelenkt, blickt er zu dieser empor. Rote Haare! In dieser Gegend scheint es von diesem lustigen Volk nur so zu wimmeln! Feledrion lächelt sie bedeutungsvoll an, der Sinn ihrer Frage jedoch will sich ihm nicht recht erschließen. "Platz?"

BJ

Zori scheint mit den manchmal etwas schwer verständlichen Fragen von Elfen noch nicht besonders viel Erfahrung zu haben. Sie schaut ihn ebenfalls an, mit fragendem Blick und wiederholt dann - vielleicht ist das Spitzohr ja schwerhörig? - deutlich: "Ja, PLATZ - ob wir uns zu euch an den Tisch setzen können? Es ist ziemlich voll geworden und" - eine Handbewegung zeigt durch den Raum und kommt mit einem etwas abfälligen Zucken bei den Kriegern und dem Praioten zum Ende - "dort ist es für eine... Dame... nicht der richtige Ort. Es macht euch doch nichts aus" - wobei sie bereits Anstalten macht, sich hinzusetzten. Ihr Blick sucht Al.

OHH

"Durchaus nicht!" Er vollzieht eine ausladende Handbewegung über den Tisch. "Mach deine Augen auf und schaue! Wir haben genügend Platz auf dem Tisch" - dabei schiebt er den Bogen und die Tasche etwas beiseite - "ebenso auf dem Boden. Und wir haben auch Platz für weitere Stühle..."

AMi

Tanit verfolgt, einen Bissen Käse kauend, das Gespräch zwischen dem Elf und der Frau, die nach Platz fragte. Komisch, ihr Tisch war eigentlich schon voll, und auch leere Stühle standen nur an dem Tisch, wo gerade der Ardarit aufgestanden war, warum zog es die junge Frau ausgerechnet hierher?
"Platz für Stühle, wenn Ihr noch irgendwo Stühle findet!" ergänzt Tanit Feledrions Aussage, nachdem sie geschluckt hat.

BJ

Zori schaut sich nach Stühlen um - was soll sie auch anderes machen! 'Wo bleibt nur Al? Und du törichtes Weib rennst blind an den erstbesten Tisch, obwohl da gar kein Platz mehr ist!' Tief in aufwühlende Gedanken und Gefühle verstrickt, wirkt sie nicht so ganz bei der Sache. 'Da drüben wären noch Stühle frei, da müßte ich aber zu dem Praioten.'
Leise murmelt sie in schwerwiegende Gedanken vertieft: "Was treibt der Kerl da drüben nur so lange, der redet doch nicht etwa mit dieser auffallend Hübschen..."
Und ehe es ihr so richtig bewusst wird, setzten sich ihre Beine auch schon in die Richtung Al'Hamars in Bewegung.

OHH

Ein Schmunzeln breitet sich über Feledrions Gesicht, als er den Grund erkennt, weswegen sich die Rothaarige doch nicht zu ihnen auf den Tisch setzt. Glücklicher Al'Hamar!
So wendet sich der Elf wieder dem grüngelb Geringelten zu: "Also, wie hast du diese Hesinde kennengelernt?"

OHo

Straston stutzt zunächst. Offenbar hat dieser Elf eine falsche Vorstellung von der Allwissenden. Als wenn man sie so einfach auf der Straße treffen könnte! Doch dann versucht er, selbigem die "Begegnung" mit Hesinde nahezubringen: "Nun, ich wußte natürlich schon immer, dass Hesinde eine der Zwölfe war. Doch maß ich dem niemals eine allzugroße Bedeutung bei. In der Tat hätte es viel näher gelegen, dass ich ein Geweihter des Diebesgottes geworden wäre, wenn meine Jugend nur ein wenig anders verlaufen wäre.
Ich war damals ungefähr 13, als ich in Punin ins Gefängnis kam. Heute weiß ich, dass ich dabei als Sündenbock für den Anführer der Diebesbande, der ich angehörte, herhalten sollte. Kurzum, ich konnte mich befreien, gerechterweise sollte ich sagen, ich wurde befreit und konnte fliehen. Eine Fügung des Schicksals ließ mich in den örtlichen Tempel der Allwissenden fliehen, wo ich Schutz fand und sogar etwas lernen konnte - mehr, als ich jemals in meinem Leben gelernt habe.
Es ist nicht so, dass ich sie persönlich getroffen hätte, wie es deine Frage andeutet. Dennoch spüre ich ihre Gegenwart. Und ich bin ihr auch dankbar; nicht nur, weil sie mir einst Schutz gewährte, sondern auch, weil sie meinem Leben einen Sinn gab."

AMi

Tanit ißt einen Löffel Suppe und runzelt lächelnd die Stirn, als die junge Frau wieder das Weite sucht. Diese schien selber nicht sehr sicher zu sein, was sie will. Drüben, am großen Tisch, waren sowohl Platz als auch freie Stühle, da war sie besser aufgehoben!
Kurz nur ruht Tanits Blick danach auf dem neuen Gast, der ihr vage bekannt vorkommt, wird ihre Aufmerksamkeit doch schon wieder an den Tisch und auf den Elf und den Geweihten gelenkt. Ehrliches Interesse spricht aus ihrem Blick, als der Elf sich nach der Allwissenden erkundigt und seine Gnaden so ausführlich auf die gestellte Frage Antwort gibt.

OHH

Äußerst konzentriert lauscht Feledrion den Worten Strastons. Zunächst wundert er sich noch, von welchen Zwölfen dieser spricht. Ein Rat der Weisen vielleicht? So wäre die 'Allwissende' - und hierbei muss es sich wohl um einen Ehrentitel handeln - gewiss die Vorsitzende.
Doch im Folgenden breitet sich Erkenntnis auf dem Antlitz des Elfen aus, gefolgt von einem schwer zu deutenden Ausdruck irgendwo zwischen Leid oder Mitleid und Argwohn.
Zum Ende hin zucken seine Mundwinkel wie zu einem Lächeln. Der Gelbgrüne hat ihn zum ersten Mal in der gebührenden Einzahl angesprochen!
"Ich verstehe nun", erwidert Feledrion nach einer Pause ruhig. "Deine Herrin ist eine jener Wesenheiten, die ihr Menschen als Götter bezeichnet." Er atmet schwer, seufzt fast. Bei diesem Thema muss man sehr vorsichtig sein, will man als Elf nicht in Kürze von einer tobenden Menge geröstet werden!
Sein Blick geht in die Runde. Der Fremde neben ihm scheint schon wieder weggenickt. Tanit hingegen, dem Elfen gegenüber, paßt offensichtlich genau auf, beinahe, als wolle sie selbst erfahren, wer diese Hesinde ist.
Dann blickt Feledrion Straston wieder direkt in die Augen. "Wenn du sie aber nie gesehen oder gehört hast, wie tauscht ihr euch untereinander aus? Wie lernst du von ihr?"

OHo

"Ich lerne von ihr durch die anderen, die ihr folgen. Wir legen all unser Wissen in Büchern ab und geben es so weiter. Ich kann natürlich nicht direkt von der Göttin lernen, denn es ist den Sterblichen nicht vergönnt, die Götter rufen zu können wie Werkzeuge. Wohl aber kann ich versuchen, zu verstehen, was die Herrin mir offenbart und wessen Wissen sie mich für würdig erachtet.
Allerdings lernen wir nicht nur aus Büchern. Lernen beinhaltet so viel mehr und beginnt bereits, bevor wir noch irgendeine Schrift verstehen können. Manche lernen gar nie irgendeine Schrift kennen, trotzdem lernen sie auch, weil auch sie durch Hesindes Gnade dazu fähig und willens sind."

OHH

"Bücher sind eine wahrhaft nützliche Erfindung!" bestätigt Feledrion enthousiastisch nickend. "Auch wenn sie, wie du schon erwähntest, nicht an direkte Erfahrung heranreichen."
Dann wird Feledrion jedoch ernster. "Gewiss, jedes Lebewesen besitzt die Fähigkeit, zu lernen... Aber ich verstehe nicht, was Hesinde dabei tut."

OHo

Fast ein wenig mitleidig schaut Straston zu Feledrion zurück. "Erst Hesinde ist es, die uns die Fähigkeit zu lernen schenkt. Wissen die Elfen das denn nicht?"

OHH

Tiefer Argwohn dominiert nun das Gesicht des Elfen. Doch schon entspannt es sich, wird nachdenklich. Schließlich meint er: "Was macht dich so sicher? Hast du irgendwelche Beweise? Wie kommt es wohl, dass sie uns davon nichts sagte?"
Sein Blick wird von metallenem Klirren zur Theke abgelenkt. Diese Menschen! Haben sie nur Lärm im Sinn? Eigenartig, schon wieder jemand, der humpelt... Jaja, das kommt davon, wenn man die steinernen Narben benutzt, anstatt den weichen Waldboden!

AMi

Tanit löffelt den letzten Rest Suppe aus dem Teller und lauscht dabei weiter dem Gesprch zwischen Elf und Geweihtem. Was das Spitzohr für Fragen stellt! Sie weiß, dass diese Fragen keinen Sinn machen, doch warum, kann sie nicht erahnen. Der Geweihte wird es sicher wissen!

OHo

"Beweise?" meint Straston erstaunt. "Beweise wofür?"

OHH

Da beginnen Feledrions Augenbrauen zu zucken, sein Blick wird für einen Moment unsicher. Will ihn dieser Mann foppen? Er räuspert sich, beugt sich vor und erwidert mit fester Stimme, gekrauster Stirne und stechendem Blick: "Hörst du dir selbst nicht zu? Für deine letzte Behauptung! Du sagtest, die Fähigkeit des Lernens sei ein Geschenk Hesindes. Wer ist deine Quelle, wenn du es doch nicht von ihr selbst erfahren haben kannst?" (Sarina kommt zum Tisch), wo sie beginnt, nicht mehr gebrauchtes Geschirr einzusammeln. Wie dieser Elf den Hesindegeweihten anstarrt! Als wolle er ihn auffressen! Kann der nicht wie ein vernünftiger Mensch was bestellen?
"Hat's geschmeckt?" fragt sie Tanit routiniert. "Noch etwas zum Nachspülen?"
Einen Moment lang wird Feledrion durch den hinausstürmenden Moha abgelenkt. Den wollte er doch auch noch sprechen! Unwillkürlich spannen sich die Beinmuskeln des Elfen an, sein zu Straston vorgebeugter Oberkörper richtet sich ruckartig auf, doch dann beschließt Feledrion, nicht ein Gespräch für ein anderes abzubrechen. Das Ergebnis wären viele oberflächliche Unterhaltungen ohne Belang. Sogleich nimmt er die vorige Haltung wieder ein.

OHo

"Irgendwoher muss die Fähigkeit zu lernen doch kommen, denn schließlich ist sie ja existent... Und wer sonst sollte sie wohl den Menschen und wohl auch den Elfen verliehen haben, als die Allwissende selbst? Habt Ihr eine bessere Erklärung für die Existenz der Fähigkeit des Lernens?"

AMi

Mit dem letzten Stück Brot die Suppenpfütze in ihrem Teller aufsaugend, als Sarina sie anspricht, während ihre Gedanken um den hinfortgeeilten Moha kreisen - kurz gesagt: Was Elf und Geweihter anstellen, geht wieder einmal völlig an Tanit vorbei.
Sie schluckt den letzten Bissen hinunter. "Seid bedankt, Sarina, es war wieder sehr gut! Nein danke, andere Wünsche habe ich nicht; ich melde mich dann schon."

OHH

"Ist gut." Sarina verlässt den Tisch wieder, da sie von den anderen wohl erst recht keine Bestellung zu erwarten hat.
Feledrions Lider senken, die Mundwinkel heben sich genüßlich, als werde er gerade aufs Angenehmste massiert. Andererseits könnte auch eine gewisse Überheblichkeit in diesem Blick versteckt liegen - wer weiß? "Mein lieber Straston, die Existenz der menschlichen Lernfähigkeit steht außer Frage, hoffe ich. Warum aber muss sie den Wesen von einer Göttin gegeben worden sein? Warum nicht von den Eltern bei der Geburt? Wenn wir aber spekulativ davon ausgehen, du hättest recht, so sage mir: Woher hat dann Hesinde die Fähigkeit des Lernens erhalten?"

OHo

"Eine interessante Frage, in der Tat", entgegnet Straston fast ein wenig amüsiert. "Allerdings denke ich nicht, dass unsere begrenzte Vorstellungskraft in der Lage ist, auf diese Frage eine Antwort zu finden. Wer weiß schon, ob die Allwissende jemals die Fähigkeit erhalten hat oder sie nicht aus sich selbst entstehen ließ?
So wie Ihr jetzt fragt, könnte man ja auch fragen: Wer schenkte Tsa das Leben oder Rahja die Liebe? Warum entsteht und vergeht überhaupt etwas und woher wissen wir, dass wir sind?
Alles Fragen, die doch unmittelbar wieder auf die Existenz der Götter hinweisen, die hinter all dem stehen."

AMi

Bei soviel interessanter Herumdenkerei, sowie satt, wie sie nun ist, mischt sich die junge Neethling überraschend in das Gespräch ein: "Wenn du nicht denkst, dass Wissen, Klugheit, Intellekt von der Herrin Hesinde kommen, was denkst du dann über Magie? Woher stammen die arkanen Kräfte, wenn nicht von Ihr?" wendet sie sich nach Strastons Ausführungen an den Elf.

OHH

Derweil Straston redet, kramt des Elfen Rechte in der Umhängetasche. Feledrions Blick, den er aufmerksam auf Straston gerichtet hält, wird wieder zusehends ernster. "Ich verstehe deine Argumentation nicht. Was verweist auf die Götter? Ich zweifle ja nicht, dass es jene Wesenheiten gibt - ich nehme an, diese Tsa und Rahja gehören auch dazu - doch sehe ich nicht, was ich mit ihnen zu schaffen habe.
Wer ihnen das Leben schenkte ist einfach: Ihre Eltern, wer immer dies sein mag.
Mit der Liebe hingegen verhält es sich wohl wie mit dem Lernen. Beides gehört zu den elementarsten Fähigkeiten jedes Wesens. Oder gibt es einen Gott, der die Vögel lehrt, zu fliegen? Auch die Insekten und Drachen?" Feledrion lacht auf. "Er hätte viel zu tun!"
Gewiss, Tanit folgt offenbar Strastons Theorie, erweitert sie gar, aber der Elf freut sich über ihre Beteiligung und wendet sich ihr zu: "Ein interessanter neuer Aspekt, den du einbringst. Hesinde sei nicht nur Quelle allen Wissens und Lernens, sondern auch noch etwas so intuitiven wie des Mandra, der Seelenkraft?" Er schüttelt fasziniert den Kopf. "Dann wäre sie mächtiger als alles, von dem ich je hörte, mächtiger als alle Götter und Dämonen!" Sein Blick driftet ab.

OHo

"Ich sehe, Ihr beginnt zu verstehen, Herr Elf!" meint Straston lächelnd. "Aber wie könnt Ihr die wahre Macht von Göttern und Dämonen kennen?"

OHH

Feledrion schaut drein, als erwache er aus einem wirren Traum. "Ich habe nicht behauptet, die Macht der Götter oder der Dämonen gut zu kennen. Eine solche Allmacht aber sollte keinem Wesen innewohnen. Was hielte sie davon ab, Kreaturen von ihrer Gabe willkürlich auszuschließen? Warum tun sich die anderen Götter nicht gegen sie zusammen?"

AMi

Strastons Freude über den vermeintlichen Erfolg nicht teilend, stürzt Tanit sich auf die Antwort, die der Elf ihr zur Magie gab und fragt ernsthaft weiter. Dieses scheint ein Aspekt zu sein, der sie sehr fasziniert. So bei der Sache hat sie derweil keine Möglichkeit, auch nur zufällig zu erlauschen, wie ihr Name oder ähnliches einige Male an der Theke fällt.
"Magie - intuitiv? Fuer euch Elfen mag sie das vielleicht sein, aber meinereiner muss bisweilen schon recht stupide pauken. Es dauert Ewigkeiten, nur mal ein bißchen Licht zu machen!" Mit leisem Seufzen setzt sie sich zurück und blickt den Elfen an, nicht wirklich hoffend, dass er einen Weg aus diesem Dilemma weiß.

OHH

Kaum dass es ihm selbst so recht bewusst wird, legt Feledrion seine Rechte wieder auf die Tanits. "Das ist es vermutlich, was du falsch machst. Magie erfordert viel Gefühl. Sie muss aus deinem Inneren kommen. Doch du scheinst mir auch noch recht jung. Zuerst musst du dich selbst und dein Mandra kennenlernen." Fast ergriffen legt er die andere Hand auf seine Brust und schaut Tanit voll inneren Friedens an. "Wenn du möchtest, kann ich versuchen, dir dabei zu helfen." Das Gespräch mit Straston scheint er vergessen zu haben.

AMi

Völlig entgeistert erwidert Tanit den Blick des Elfen. Ihr Unterkiefer fällt haltlos herab, als sie sich ernsthaft bemüht, die Worte des Elfen zu begreifen. Wovon sprach er? Sie solle die Magie fühlen? Und was ist Mandra?
Hilfesuchend blickt sie den Geweihten an. Konnte sie sich auf das Angebot einlassen, sollte sie es vielleicht unbedingt nutzen, durfte sie es andererseits überhaupt?
Skepsis, Unbehagen, gar Furcht kehren ein in ihren Blick. Langsam zieht sie die Hand ein wenig zurück, damit der Elf nicht einfach so mit ihr tun könne, was immer er vorhabe zu tun und wozu er ihre Hand berührt.

OHH

Zuerst ist Feledrion direkt ein wenig erschrocken, als die Hand unter der seinen verschwindet. Und dies obwohl er sie doch kaum bewusst wahrgenommen hat. Die Linke noch immer ergriffen an der Brust, zieht er die Rechte nun seinerseits zurück, jedoch viel langsamer als Tanit. Aufmerksam sucht sein Blick den ihren, um zu ergründen, was ihre plötzliche Bewegung veranlaßt haben mag.
Sie ist unsicher, dies ist offensichtlich. Und sie hat Angst - Angst vor ihm, vielleicht auch vor sich selbst und ihrer Kraft. Er lächelt milde und senkt die Hand in einer gleitenden Bewegung, die beide Handflächen offenlegt. "Du brauchst dich nicht zu fürchten. Das Mandra in dir kommt von dir selbst, wenn ich mich nicht irre. Oder von Hesinde, falls ihr Recht haben solltet. Da ihr Hesinde verehrt, ist es folglich so oder so etwas Gutes." Verschmitzt bezieht der Elf nun auch den Gestreiften in seine Argumentation ein, wobei sie Finger in winzigen Bewegungen dem Blicke folgen: "Du wirst mir zustimmen, Straston, das Lernen ist das höchste Ziel. Lerne also, liebe Tanit, mit dem, was dir innewohnt, umzugehen!"

AMi

"Ich bin dabei. Es ist nicht einfach, aber ich bin dabei. Das ist es nicht." Die Draconiterin scheint ein wenig beruhigt, die Furcht weicht aus ihrem Bilck, die Skepsis aber bleibt.
"Du bist ein Elf, sprichst anders von der Magie, als meine Magister es tun. Ich weiß nicht, ob es Hesinde gefällt" - sie wendet den Blick abermals zu Straston - "wenn du versuchst, mich zu lehren, was sonst nur die Magistoren tun. Und, woher könnte ich sicher sein, dass es das Rechte ist, was du mich lehren willst? Es könnte... ein ungutes Ende nehmen."

OHH

Ein liebevoller Blick wie der eines Vaters auf sein junges Kind liegt auf Feledrions Antlitz.
"Deine Vorsicht ist gewiss berechtigt. Doch darf sie dich nicht von dem Unbekannten fernhalten. Fürchte das Fremde nicht allgemein! Manches mag dir schaden, anderes nutzen. Ergründe selbst was vorliegt! Der Ratschlag anderer ist nur so gut, wie ihre eigenen Erfahrungen.
Wenn du es also versuchen möchtest, so verspreche auch ich dir Vorsicht. Was begonnen hat, kann auch beendet werden."

OHo

"Natürlich!" meint Straston. "Das Lernen ist wichtig. Wer nicht lernt, seine Kräfte einzusetzen, dem geraten sie alsbald außer Kontrolle."

AMi

Tanits Blick wird deutlich nachdenklicher. "Es ist ein schweres Urteil, das ich da fällen soll."
'Wie steht es geschrieben im Ordens-Kodex? Der Draconiter setze all seinen Geist und sein Streben in den Dienst der Herrin und ihrer Erkenntnis... Der Novize höre auf die Stimme der Herrin, die ihm zeigen wird, was seine Bestimmung sei...'
Tanit lauscht konzentriert, doch alles, was in ihrem Geist sich findet, ist nur die Frage; was sich in ihrem Geist Gehör verschafft, nur das Lärmen des Schankraumes.

OHH

"Gewiss. Du kannst erst entscheiden, wenn du weißt worüber. Also verschaffe dir einen Einblick und entscheide dann!"

AMi

"Einen Einblick? Aber wie? Bisweilen... verändert der Weg das Ziel, wie also kann ich entscheiden, ob ich den Weg überhaupt betreten sollte?"
Sie seufzt leise und nachdenklich und hört auf die Worte des Geweihten, die ihr nicht sehr viel weiterhelfen. Warum mussten Weisheiten immer so gut versteckt sein? Warum machte man sie nicht einfacher verständlich; wäre das nicht wahre Weisheit?

OHH

"Jeder Weg kann zurückgeschritten werden. Und wenn ein Mensch etwas anderes behauptet, so als Ausrede für die eigene Bequemlichkeit.
Aber ich will dich nicht zu sehr bedrängen. Damit erreicht man meistens nur das Gegenteil. Entscheide dich in Ruhe! Mein Angebot bleibt bestehen. Ich werde heute nicht mehr weiterreisen. Ich bin genug gelaufen." Damit lehnt er sich zurück und seine Beine reichen unter dem Tisch hindurch und darüber hinaus.

OHo

Kurz wirft Straston Feledrion einen mißtrauischen Blick zu. "Ich hoffe doch, dass Ihr nicht vorhabt, diese junge Draconiterin mit irgendwelcher dämonischen Magie zu verderben!"
Er zieht Tanit zu sich heran und flüstert ihr ins Ohr: "Habt keine Furcht, Tanit! Wenn Ihr etwas lernen könnt, solltet Ihr es tun. Wenn es der Herrin wohlgefällig ist, wird sie es Euch wissen lassen. Wenn nicht, werdet Ihr es selbst bemerken, denn die Herrin wird bei Euch sein und Euch darauf hinweisen... in der einen oder anderen Form!"
Ohne den mißtrauischen Blick zu verlieren, sieht Straston den Elfen an und wartet, was dieser 'vorzuführen' gedenkt.

OHH

Auf Strastons dämonische Bemerkung hin wirkt Feledrion sehr amüsiert. Wie käme er wohl dazu! Nichts läge ihm ferner! Eine indirekte Antwort scheint ihm allerdings geeigneter, zumal er nicht einschätzen kann, wie ernst es Straston sein mag. "Würde Hesinde wohl soetwas zulassen?"

AMi

Als Geweihter und Elf kurz über Dämonen sprechen, geht ein Zucken über Tanits Gesicht. Sie schluckt. Hatte sie sich beinahe dazu durchgerungen, es zu versuchen, wird sie nun wieder mißtrauischer.
Die Worte des Geweihten sprechen ihr dann jedoch wieder Mut zu, und so ändert sie ihre Meinung zum zweiten Male in kurzer Zeit. In ebenso leisem Ton entgegnet sie: "Ihr seid sicher, die Allwissende wird mich wissen lassen, ob es ihrem Wunsch entspricht oder nicht? Dann kann ja gar nichts passieren, Euer Gnaden!"
Nach einigen nachdenklichen Momenten wendet sie sich wieder an den Elf. "Was genau... würdest du denn tun wollen?"

OHH

Zufrieden lächelt der Elf. Tanits grundsätzliche Bereitschaft erschien ihm sicher, schon seit sie ihn nicht mehr in der Mehrzahl ansprach. Er richtet sich aus seiner halb liegenden Stellung wieder auf und beugt sich ein wenig über den Tisch.
"Der gute Lehrer richtet sich nach seinem Schüler. Jeder lernt auf andere Weise am besten. Der eine im Stillen, der andere bei Musik.
Zuerst muss ich einmal wissen, was du überhaupt schon kannst und weißt. Auf welche Weise nutzt du dein Mandra und wofür?"

OHo

Auf diese Frage des Elfen schaut Straston ebenso interessiert zu Tanit hinüber und wartet deren Antwort ab.

AMi

Auf Feledrions Frage wirft Tanit einen kurzen Blick zu dem Geweihten, und versichert sich so, dass von ihm aus nichts gegen eine Beantwortung der Frage spricht. Sein schweigendes Warten scheint ihr als Antwort zu reichen, und so wendet sich die Draconiterin wieder direkt dem Elfen zu und denkt nach.
Schelmisch grinsend erinnert sie sich: "Wir haben anfangs viele Konzentrationsübungen gemacht, über deren Sinn oder Unsinn ich jedoch nicht immer einer Meinung mit den Magistern war. Was wirkliche Magie angeht, so kann ich schon einigermaßen Licht machen", 'aber nicht in Blau', fügt sie in Gedanken hinzu. "Ich kann auch ein wenig heilen, Schlösser öffnen, Dinge befragen, aber am erfolgreichsten waren meine Studien der Magica Clarobservatia."

OHH

Es scheint dem Elfen schon viel auszusagen, als Tanit nur auf das Was, nicht aber auf das Wie eingeht. Vielleicht ist sie sich selbst nicht recht im Klaren oder zweifelt noch zu sehr den Sinn ihres Tuns an, wie sie es selbst mit ihren Worten andeutet.
"Verzeih, meine Kenntnisse des Bosparano sind sehr gering. Hat das etwas mit Wahrnehmung oder mit Verständigung zu tun? Vielleicht solltest du mir eine Probe deiner Kunst zeigen."

AMi

"Clarobservantia ist die Hellsicht. Eine Probe?" Tanit stutzt. "Wie sollte ich das denn machen, und was?"

OHo

"Nun", meint Straston zu Tanit, "triff eine göttingefällige Entscheidung und zeige, dass du ihrer würdig bist!"

OHH

"Nun, Tanit, es gibt ja verschiedenste Spielarten der Hellsicht." Er schmunzelt. "Vielleicht hast du Lust, etwas über mich oder Straston zu erfahren, ohne uns zu fragen." Dann weist er zur Tür. "Oder vielleicht magst du lieber die Natur um dich haben und dort etwas erkunden.
Ich möchte nur sehen, was du tust - und vor allem wie du es tust. Das muss nicht unbedingt Hellsicht sein. Laß dein Mandra nach dem Gefühl fließen, dann wird es dir gelingen und es wird gut sein."

AMi

Skeptisch zieht Tanit bei Strastons Bemerkung die rechte Augenbraue hoch - so eine Antwort ist ihr sehr hilfreich, vielen Dank auch! Sie braucht nicht länger hoffen, aus dem Munde des Hesinde-Geweihten die ersehnte Antwort der Allwissenden zu vernehmen. Wenn sie sich ihr mitteilen wird, wovon zumindest Straston überzeugt ist, dann auf anderem Wege, doch diesen zu finden wird ungleich schwieriger werden.
Schicksalsergeben wendet sie sich wieder dem Elfen zu und lauscht seinen auf irgendeine Art und Weise tatsächlich ermutigenden Worten. "Hm, etwas über Euch herausfinden?" Die Draconiterin verzieht nachdenklich ihren Mund und lässt ihren Blick kurz zu Straston und dann weiter über den Schankraum schweifen. Einen Sensibar könnte sie wohl versuchen, aber von dem Geweihten oder dem Elf würde dieser vermutlich wirkungslos abprallen.
Vielleicht war das der Grund, warum es Novizen streng untersagt war, ohne Aufsicht zu zaubern: Ohne die nötige Übung wäre ein Fehlgang oftmals vorherbestimmt. Andererseits hat der Geweihte ihr beinahe so etwas wie einen Freibrief zur Zauberei gegeben. Sie wäre verrückt, wenn sie diese Chance nicht nutzen würde!
Nachdem dieser Entschluß in ihr gereift ist, verstärkt sie ihre Bemühungen, sich eine geeignete Präsentation ihrer bisherigen Künste zu ersinnen. Beim Odem ist sie geübter, andererseits ist es kein Zauber, mit dem man etwas zeigen kann. Verflixt, das ist alles andere als einfach!

OHH

Während Feledrion geduldig wartet, wofür sich Tanit wohl entscheiden wird, scheint seine rechte Hand diese Ruhe nicht ganz zu teilen. Sie verirrt sich schon wieder in die auf dem Tische liegende Umhänhetasche.

AMi

'Studiosa, bleib bei deinen Haussprüchen!' ermahnt sich Tanit schließlich selber im Geiste, als sie beginnt, über reversierte Bannbaladins nachzudenken, denn so weit war sie auf der Suche nach einer Präsentation bereits ausgeschweift.
Da fällt ihr Blick auf die Theke und den dort demonstrativ leidenden Knecht. "Einen Sensibar auf Alrik", entscheidet sie sich schließlich, und fährt fort, des Knechtes normaler Theatralik eingedenk: "Ich möchte herausfinden, wie groß seine Schmerzen wirklich sind. Ich müßte mich ihm dazu aber ein wenig nähern." Fragend und abwartend blickt Tanit auf Feledrion, während sie beginnt, sich innerlich auf den Zauber einzustimmen.

OHH

Sogleich wird Feledrions Blick nachdenklich, und seine Hand zieht sich abermals unverrichteter Dinge aus der Tasche zurück. Sensibar... Dieses Wort kommt ihm bekannt vor. Erwähnte Shannaha es mal? Oder einer ihrer beider älteren Brüder?
Aber das ist ja momentan nicht gerade wichtig, zumal Tanit ihre Absicht bereits beschreibt. "Gewiss, wenn das nötig ist." Er erhebt sich, um Tanit zu begleiten.

AMi

Als der Elf aufsteht, nickt Tanit kurz dem Geweihten zu. "Euer Gnaden, es dauert nur einen Moment."
Danach erhebt sich die Draconiterin ebenfalls und geht wenige Schritte zwischen den Tischen hindurch, um vom mittleren Stützbalken aus ausreichende Sicht auf die Theke zu haben. Kurz wirft sie einen Blick auf den Knecht und die ihn umgebenden Leute, dann fragt sie Feledrion mit leiser Stimme: "Soll ich beginnen?"

OHo

"Natürlich", meint Straston lächelnd. Er folgt Tanit mit den Augen, sieht, wie sie auf den Knecht zugeht. Ein wenig mißtrauisch schaut er sie schon an, hat er doch durchaus mitbekommen, dass sie hier die Gedanken eines Unwissenden erspueren will.
Aber dann versinkt er in seine eigenen Gedanken. Das Geschenk Hesindes nicht einzusetzen wäre töricht. Das Erspüren von Gedanken ist noch nichts Böses. Böse wird es erst, wenn man die Gedanken der anderen für seine eigene Macht ausnutzt. Davor sollte er die noch unerfahrene Tanit auf jeden Fall warnen. Aber dazu wird später noch Gelegenheit sein. Zunächst ist Straston auch auf das Ergebnis von Tanits Bemühungen gespannt.

OHH

Der jungen Frau freudig-erwartungsvoll-leichtfüßig dichtauf gefolgt, erwidert Feledrion ermutigend feixend: "Gewiss."

AMi

Auf die Bestätigung des Elfen hin nickt Tanit zum Zeichen, dass sie nun beginnen wird. Sie wendet sich ganz zur Theke um, Alrik kurz fixierend, um dann für einige Sekunden die Augen zu schließen.
Der Schanklärm um sie herum ebbt ab - zumindest nimmt sie ihn nun, da sie ihre Sinne auf Unsicht- und Unhörbares konzentriert, nur noch wie aus weiter Ferne wahr, und auch der Blick des Elfen, den sie kurz zuvor noch fast glühend auf sich ruhen spürte, wird unwichtig. Plötzlich machen all die ermüdenden und ihren Geist langweilenden Konzentrationsübungen im stillen Klassenzimmer, wo sich nur bisweilen ein Schüler räusperte oder nervös mit dem Fuß scharrte, für die junge Draconiterin einen Sinn; auch wenn diese für die Wirkung der Magie selbst nicht nötig waren, so musste man lernen, seinen Geist nicht durch Nebensächlichkeiten verwirren zu lassen. Hier, mitten im Schankraum des Ebers, wo man Ruhe nur zwischen der dritten und der sechsten Stunde nach Mitternacht finden kann, fällt ihr das alles wie Schuppen von die Augen. Ja, die Magister wissen doch, was sie tun!
Obwohl noch nie zuvor in dieser oder einer ähnlichen Situation gewesen, obwohl noch nie außerhalb der Akademie auch nur an Magie gedacht, gelingt es ihr auf Anhieb, die arkanen Kräfte, die in ihr schlummern, zu erspüren, das Unsichtbare zu sehen, das Unfaßbare wahrzunehmen, schneller und leichter, als es im Klassenzimmer bisweilen der Fall war. Nur gering ist ihre Kraft bisher, das weiß sie sehr wohl, doch der kleine Quell arkaner Kräfte steht zu ihrer Verfügung, und im Laufe der Jahre würde er wachsen. Doch das war erstmal nicht wichtig. Wichtig war das Hier und Jetzt.
'Sen-si-bar' hallt der Beginn der Zauberformel durch ihren Geist, als sie einen Teil ihrer Kräfte formt und in die Bahnen leitet, die zu der beabsichtigten Wirkung führen werden. Und so ist es eher eine rethorische Bitte, als sie lautlos die Herrin Hesinde anruft und um Beistand bittet, ist die junge Draconiterin in diesem Moment doch schon davon überzeugt, dass es gelingen wird.
Als das magische Geflecht die gewünschte Form angenommen hat, öffnet sie die Augen und blickt Alrik an. Leise murmelt sie die magischen Worte. "Sensibar - wahr und klar. Gefühle werdet offenbar!"
Und gerade, als sie geendet, tut sich der Geist des Knechtes auf, und sie sieht, und sie weiß!

AMö

Der Draconiterin schlagen sehr unterschiedliche Gefühlsströmungen entgegen. Den Untergrund bildet ein ständiger, wenn auch erträglicher Schmerz. Dem überlagert ist das Gefühl der Enttäuschung, Enttäuschung über mangelndes Mitgefühl. Dieses wird aber zusehends verdrängt von einer feurigen Woge der Zufriedenheit, deren Ursprung wohl nicht nur im Geist zu suchen ist, sowie von dem langsam aufsteigenden Wunsch, es aller Welt zu zeigen.
Dies alles ist oberflächlich, leicht zu erfassen - doch darunter verborgen scheint noch etwas zu schlummern, gut versteckt hinter alltäglichen Gefühlen und Gedanken.

OHH

"Faszinierend!" murmelt Feledrion lächelnd.

AMi

Einige Sekunden verharrt die junge Draconiterin mit angehaltenem Atem, konzentriert, angespannt und beinahe reglos, bis sie schließlich den Blick von Alrik zu Feledrion wendet und dabei vernehmlich ausatmet. Ein zufriedenes Lächeln überzieht ihre Züge, als sie gewahr wird, dass der Zauber tatsächlich funktioniert hat. Zwar war da etwas, das sie nicht hat erkennen können, doch ist sie einerseits dazu noch nicht bereit, und andererseits ist es wohl nicht der rechte Spruch gewesen, um bis ins Innerste des Knechtes vorzudringen. Wobei sie das ja gar nicht vorgehabt hat.
Auf die Bemerkung des Elfen hin wandelt sich ihr Lächeln in ein äußerst befriedigtes Grinsen. Sie hat einen Elf fasziniert - wie immer sie dies auch angestellt haben mag.
Tanit atmet noch einmal tief ein und deutet dann mit fragendem Blick auf den Tisch, an dem der Hesindegeweihte wartet.

OHH

Der Elf antwortet auf Tanits Geste ebenso wortlos mit einem freundlichen Lächeln und einem Nicken.
Während er sich umwendet, streift sein Blick wie zufällig den der in der Nähe sitzenden Elfmenschin. Es mag wie eine Zurechtweisung wirken, doch umspielt da nicht ein Schmunzeln seinen Mund?
Gemeinsam mit Tanit kehrt Feledrion zu ihrem Tisch zurück.

OHo

Straston sieht zu Tanit hinüber. "Nun denn", meint er. "Setzt Euch und erzählt, was Ihr erfahren habt, werte Tanit."

AMi

Tanit atmet noch einmal tief ein und dreht sich dann um, um Feledrion zu folgen. Kurz überfliegt ihr Blick dabei die Theke und bleibt regelrecht an dem Geweihten hängen, den sie zuvor, so konzentriert wie sie war, einfach nicht wahrgenommen hatte. Irgend etwas scheint sie an ihm zu faszinieren, zu verwirren, oder zumindest zu beschäftigen, doch nur kurz währt dieser Augenblick, dann wendet sie sich schulterzuckend vollends um und dem Elfen und dem Geweihten zu, die letzten Schritte zum Tisch zurücklegend.
Dort angekommen lässt sie sich mit einem leichten Seufzen auf ihren Stuhl fallen - der kleine Zauber hat spürbar an ihren Kräften gezehrt, und da sie so wenig in Übung ist, nicht nur an den arkanen. Sie atmet noch einmal tief ein und besinnt sich kurz, bevor sie Straston antwortet, wobei sich wiederum ein strahlendes Lächeln auf ihrem Gesicht ausbreitet.
"Nun, er, ähm... also Alrik verspürt echte Schmerzen, doch sind sie nicht so schlimm, als dass er sie nicht ertragen könnte," beantwortet sie Strastons Frage.

OHo

"Und?" fragt Straston. "Was fängst du jetzt mit dem Wissen an, das die Herrin dir auf diesem Wege schenkte?" Leicht könnte sich Tanit durch die Betonung der Frage an ihre Lehrmeister erinnert fühlen...

AMi

Tanit lässt sich von Strastons Tonfall und seiner Frage gar nicht beirren. Schlußendlich ging es ja um etwas ganz anderes, als darum, ob Alrik Schmerzen hat oder nicht. So wendet sie sich dem Elfen zu und schaut ihn fragend und erwartungsvoll an.

OHH

Mit einer Mischung aus einem freundlichen Lächeln und einem dreisten Schmunzeln setzt sich auch Feledrion wieder und folgt dem kurzen Wortwechsel nur beiläufig.
Da Tanit aber anscheinend auf Strastons letzte Frage nicht antworten möchte, nimmt Feledrion ihr dies ab, um ihn nicht aus dem Gespräch auszuschließen: "Es war ja nur ein Versuch."
Er wendet sich Tanit zu: "Ein gelungener Versuch. Und dies gar nicht so sehr, weil dir dein Vorhaben gelang, sondern weil er mir viel mehr über dich offenbarte, als du wohl vermuten würdest."
Sein Blick wandert kurz empor und in die Ferne. "Wo fange ich an?" Im Geiste sortiert er dabei allerlei Bemerkungen aus, mit der er sie nicht sofort verwirren will.
Dann schaut er sie wieder an. "Normalerweise beginnt man am besten VOR dem Anfang, aber dich interressiert vermutlich zuerst einmal meine Meinung zu dem Zauber selbst.
Ich sehe schon, in der Nutzung der höheren Sinne kann ich vermutlich mehr von dir lernen, als du von mir. Aber verlasse dich nicht nur auf Technik! Du hast sehr bewusst gehandelt, dich ganz auf das gestützt, was man dir beibrachte - und auf deine natürliche Ausstrahlung. Das ist legitim.
Willst du jedoch Perfektion erlangen, so höre mehr auf deine Gefühle! Dann kannst du Alriks Innerstes erspüren, ohne dich anstrengen zu müssen."

AMi

Neugierig lauscht die junge Draconiterin den Worten des Elfen. Ihr Lächeln wird dabei zunächst noch fröhlicher, bis sich Verwunderung, Erstaunen, gar Bewunderung dazumischen, als Feledrion davon spricht, er habe viel über sie erfahren. Doch woher auch immer er sein vermeindliches Wissen über sie bezieht, es stört sie nicht, wie es das vermutlich noch vor einigen Minuten getan hätte. Hat sie Vertrauen zu dem Elfen gefaßt, oder hat der überraschende Erfolg die Draconiterin sorglos werden lassen?
Aufmerksam hört Tanit auf jedes seiner Worte, dabei versuchend, sie sich möglichst genau einzuprägen, so dass einige Augenblicke vergehen, bis sie antwortet.
"Ich dich lehren?! Puh!" Damit hat sie nun am allerwenigsten gerechnet. Eine typisch elfische Antwort. Wiederum intensiviert sich ihr Lächeln für einen Moment.
"Doch... gefühlsbetont zaubern - wie soll das gehen? Wenn ich Magie anwende, so ist dies eine bewusste Handlung. Wie kann ich, nachdem ich bewusst etwas plane, dann wieder mein Gefühl sprechen lassen? Und, woher weiß das Gefühl, wie es Magie zu wirken hat? Es wurde doch nicht mein Gefühl darauf geschult, sondern mein Wissen und mein Intellekt..."

OHH

Da muss Feledrion doch herzhaft lachen! Doch er beruhigt sich schnell.
"Dein Gefühl ist dir so angeboren wie die Seelenkraft. Du hast beides schon immer und so wird es vermutlich immer sein. Sie sind eng miteinander verbunden. Eine Trennung schwächt den Fluß des Mandra.
Laß es mich an dem Beispiel erklären, das wir eben erlebt haben: Du suchtest dir Alrik als Ziel deines Interesses aus. Warum?" Ein ermutigender und zugleich erwartungsfroher Blick ruht auf der jungen Frau.

OHo

"Verzeiht", mischt sich Straston ein. "Aber seid Ihr dessen so sicher, Herr Feledrion? Kann das Gefühl nicht viel zu oft täuschen? Nehmen wir an, ich habe ein Glas kühles Brunnenwasser. Wenn ich meine Hand einige Zeit in die Nähe einer Kerzenflamme halte und danach meine Hand ins Glas lege, wird mir das Wasser kalt erscheinen. Wenn ich aber zuvor meine Hand in Schnee lege, wird das Wasser warm oder sogar heiß erscheinen. Dennoch hat aber das Wasser im Glas immer dieselbe Temperatur!"

OHH

Den Zeigefinger hebend, erwidert Feledrion: "Nicht ganz! Das Wasser erscheint eben nur im hastigen Vergleich wärmer oder kälter. Laß dir einen Moment Zeit, spüre das Wasser in seiner Gesamtheitheit, und du erkennst seinen wahren Charakter.
Aber dein Problem scheint mir ohnehin sprachlicher Art. Im Garethi bezeichnet ihr zwei Dinge mit Gefühl: Das Spüren mit dem Körper und das mit dem Geist. Ich meinte letzteres."

OHo

"Was genau ist der Unterschied zwischen diesen beiden Arten des Fühlens? Und warum glaubt Ihr, dass das Fühlen mit dem Geist nicht betrogen werden kann?"

OHH

"Natürlich kann es betrogen werden - ebenso, wie das bewusste Denken. Ist beides vorhanden, kann es sich gegenseitig prüfen. Und im Notfall ist die Intuition schneller als die Überlegung."
Ein Ruckeln geht durch den Elfen, als er sich mit den Füßen die Schuhe auszieht, während er zur Beantwortung der ersten Frage übergeht: "Das körperliche Fühlen ist letztlich nur das Ertasten von Dingen" - dabei berührt er demonstrativ, was er aufzählt - "dem Tisch, dem Bogen, dem schlafenden Mann neben mir... Und der körperliche Schmerz resultiert aus den Wunden, die jene Dinge reißen können.
Die Gefühle des Geistes sind auch sinnliche Eindrücke, aber schon vom unbewussten oder bewussten erweitert" - er sucht nach einem Wort - "verarbeitet. Der Schmerz des Geistes..." Feledrion seufzt. Das ist schwer zu erklären in den Sprachen der Menschen!

OHo

Straston ist nun wirklich verwirrt. "Sind dann das, was Ihr Gefühle des Geistes nennt, nur durch den Geist verarbeitete Gefühle des Körpers?"

OHH

Diesen Satz muss Feledrion erst ein paarmal durch den Kopf gehen lassen.
"Nein, nicht nur", erwidert er nach einem Zögern. "Es gibt ja noch mehr Sinne als den des Tastens.
Aber bevor wir uns falsch verstehen: Ich spreche keinesfalls für eine vollständige Trennung von Körper und Geist. Beide gehören zusammen. Beide reagieren aufeinander.
So ist die Liebe in der Tierwelt gewiss vom Körper beherrscht, spielt sich aber auch im Kopfe ab. Es ist schwer zu sagen, wie weit sich das Verhältnis bei den sprechenden Völkern umkehrt.
Reine Freundschaft hingegen ist nur noch ein Gefühl des Geistes."

OHo

Als der Elf von der Liebe redet, schweifen Strastons Gedanken unwillkürlich ab. Zu einer Halbelfin, mit der er so viele rahjagefällige Stunden erlebt hatte und die ihn schlußendlich doch verlassen hatte... zu seinem Kind, das jetzt wohl an die vier Götterläufe zählen dürfte... und zu Danica, die mehr für ihn empfunden hatte als er für sie.
"Ich denke, ich verstehe Euch jetzt besser", erwidert Straston. "Würdet Ihr mir zustimmen, wenn ich behaupte, dass die Gefühle des Geistes beständiger sind als die des Körpers?"

OHH

"Das sollten sie!" erwidert Feledrion verschmitzt.
Etwas ernster setzt er nickend hinzu: "Meistens ist es so."

AMi

"Ist das jetzt wichtig?" platzt Tanit plötzlich stirnrunzelnd dazwischen. Einem Geweihten fällt man nicht ins Wort, das war ihr erfolgreich eingetrichtert worden, wenn aber andererseits dieser dermaßen das Gespräch an sich riß, wie Strastons es getan hatte, ein Gespräch, das sie eigentlich mit dem Elfen zu führen gedacht hatte, stößt das nicht gerade auf große Gegenliebe bei der Studiosa. Nachdem sie anfangs noch interessiert zugehört hat, ist das Thema für ihren Geschmack zu sehr abgedriftet, und bei aller Wohlerzogenheit konnte sie nicht länger an sich halten. Andererseits will sie sich dadurch auch nicht ihre gute Laune verderben lassen.
"Ach, ich wollte sowieso noch etwas trinken!" murmelt sie dann, sich dazu entschließend, die beiden Diskutierenden weiter diskutieren zu lassen.
"Euer Gnaden, Feledrion, ich bin dahinten," wirft sie abermals kurz ein und nickt zur Theke, bevor sie aufsteht und den Stuhl ordentlich zurechtschiebt.

OHo

Straston ist sichtlich erstaunt über den plötzlich so rüden Ton der Draconiterin. Wahrscheinlich hätte er sich doch lieber etwas zurückgehalten und hätte sie nicht so einfach ignorieren sollen.

OHH

Auch Feledrion ist über Tanits Ton überrascht, ja er scheint fast erschrocken. Will sie gar nicht mehr erfahren? Sich vollkommen unschlüssig, ob er etwas falsch gemacht hat, beobachtet er ihr Aufstehen. "Bis gleich", meint er unsicher. Was hat sie mit dem letzten Satz gemeint?

OHo

Auch Straston winkt Tanit noch einmal zu, aber sie bemerkt ihn wohl kaum noch.
Als Straston sich weiter mit Feledrion unterhalten will, fällt ihm auf, dass es zwischen ihnen beiden eigentlich gerade gar nichts zu sagen gibt. "Ob wir die junge Dame vielleicht doch wieder an unseren Tisch bitten?" schlägt er vor.

OHH

Völlig verwirrt wechselt Feledrions Blick zwischen Tanit und Straston hin und her. Sie ist doch noch da! Und wenn sie wirklich solchen Durst hat? Vielleicht hat sie das Zaubern mehr angestrengt, als er es ahnte? Oder hat er sie irgendwie beleidigt?
Schweißperlen treten auf Feledrion Stirn. Gern möchte er die jungen Frau etwas lehren, doch möglicherweise hat er sie ja überfordert.
"Natürlich... aber... sie... also... ich... bhara talai..." Sich nervös an der Wange reibend wechselt er weiterhin seinen Blick.

AMi

Tanit nimmt die Verwunderung der beiden nur am Rande zur Kenntnis; zu sehr ärgert sie sich über das Verhalten des Geweihten, der sich doch gar nicht so benommen hatte, wie er hätte sollen: ihr, der Jüngeren und Unerfahreneren, die Gelegenheit zu lassen, von dem Elf zu lernen. Als sie seine Hilfe suchte, hatte er sich weise lächelnd zurück gelehnt. Nun, da sie ihre Chance wahrnehmen will, macht er sie zunichte! Wäre Straston einer ihrer Magister, hätte sie ihm schon beigebracht, was von solch einem Lehrer zu halten ist. Doch er ist ein Geweihter der Göttin, und so wagt sie nicht, ihre Gedanken laut zu äußern und tritt statt dessen die Flucht nach vorne an.
"Ja, bis später", entgegnet sie Feledrion leise, fast entschuldigend, und nickt den beiden noch einmal kurz zu, zuerst dem Elfen, danach dem Geweihten. Anschließend macht sie sich auf den Weg zur Theke.

NH

(Saldobar ist inzwischen erwacht) Auch Saldobar erhebt sich von seinem Stuhl, blickt die am Tisch verbliebenen an und sagt: "Entschuldigt mein Schweigen, doch ich denke ich sollte mich weiter auf meinen Weg machen, ich glaube, die lange Rast hat mich shcon tärge gemacht."
Er nimmt seinen Rucksack, wirft ihn sich über die Schulter und blickt die Anwesenden nochmals an: "Ich wünsche Euch noch alles Gute auf Euren Wegen und vor allem Hesindes Segen... destr... ich meine lebt wohl!" Mit diesen Worten dreht der Magus sich in Richtung Türe und verlässt das Gasthaus.

OHo

Mit einer kurzen Handbewegung verabschiedet Straston auch den Magus, der nun so plötzlich aufbricht.
Dann meint er zu dem Elfen: "Es scheint, wir sind ziemlich plötzlich allein gelassen. Habt Ihr einen Vorschlag, was wir nun tun könnten? Ein Rätselspiel oder ähnliches?"

OHH

Als der Mann neben Feledrion, der bis eben noch geschlafen hatte, so überstürzt aufbricht, dient dies nicht gerade, des Elfen Verwirrung zu lindern. Doch Tanits Fortgang beschäftigt ihn weit mehr.
Auf Strastons Vorschlag hin erwidert Feledrion teils zustimmend, teils fast verzweifelt klingend: "Ich spiele immer gern. Ich habe auch schon zwei Rätselfragen: Habe ich bei Tanit einen Fehler begangen?" Ratlosigkeit schwingt in seinen Worten mit. Dann wird der Ton anders, fast belustigt, wobei er auf den nun leeren Stuhl zeigt: "Und wer war dieser eigenartige Mensch?"

OHo

"Nun, ehrlich gesagt... mir ist Tanits Verhalten auch ein Rätsel..."
(Auf die zweite Frage erwidert er:) "Dies ist sehr leicht. Meines Wissens hieß jener, der uns so überstürzt verließ, Saldobar vom Hirten."

OHH

Entgeisterter lönnte Feledrions Blick kaum sein. Jener hieß auch Saldobar? Oder sollte eine Verwechslung vorliegen? Nein, Straston wollte mit einem Mann dieses Namens ja zu der Siedlung Kuslik weiterreisen! Aber der ist ja auch verschwunden, während der Elf frische Luft schnappte.
So fragt sich Feledrion langsam, ob er dies angesichts der Verrücktheiten der Menschen wiederholen sollte. Andererseits möchte er nicht als dritter vom Tische aufspringen und Straston vollends allein sitzen lassen.
Er schnauft, schaut sich um. Das Fenster schräg hinter ihm steht bereits offen, jenes ihm schräg gegenüber jedoch nicht. "Einen Moment", murmelt er, springt als dritter auf, lässt Straston jedoch nur so lange allein, wie er benötigt, die Fensterläden an der Frontwand des Hauses aufzureißen.
Mit einem Plums lässt er sich auf den Platz der beiden Saldobars, gegenüber von Straston, fallen und seufzt. "Nun gut, jetzt bist du mit einem Rätsel an der Reihe", meint er und stützt den Kopf auf die Rechte.

OHo

"Nun", erwidert Straston, "die Rätsel, an die ich dachte, waren weniger weltbewegend. So zum Beispiel dieses:
Zwei Schwestern kenn ich, kannst du es fassen,
die ganz zusammen passen.
Jed' Werk gemeinsam tun
und nachts zusammen ruh'n.
Doch gilt's in den kleinsten Fragen
ja oder nein zu sagen,
wirst jedesmal du sehn,
dass die zwei Schwestern auseinandergehn.
Welche Schwestern sind hier wohl gemeint?" Straston ist sich nicht ganz sicher, ob der Elf sich ueberhaupt in diese menschlichen Assoziationen einfühlen kann.

OHH

Eben noch mit den Gedanken bei Tanit, ist Feledrion sichtlich sofort freudig aufmerksam und konzentriert, als Straston sein Rätsel vorträgt.
Als dieser geendet hat, beginnt Feledrion laut nachzudenken: "Sicherlich handelt es sich um zwei zusammengehörige Körperteile", ist sein erster intuitiver Eindruck.
Er geht die Ferse im Geiste nochmal durch. "Und es geht um das Sprechen. Blicke könne zwar auch viel sagen" - er grinst breit - " doch nehme ich an, es ist unnötig, um die Ecke zu denken. Folglich fallen die Augen heraus.
Die Zunge aber ist allein, die Zähne zumeist mehr als zwei, der Mund..." Da sieht man ihm den entscheidenden Einfall bereits am Ausdruck an. "Auseinandergehend! Es müssen die Lippen sein!"

OHo

"Bemerkenswert", meint Straston. "Vor allem die Geschwindigkeit, mit der Ihr es herausgefunden habt. Fast könnte man meinen, Ihr hättet die Lösung schon vorher gewußt. Wißt Ihr vielleicht ein Rätsel ähnlicher Art?"

OHH

"Nein, ich kannte es nicht. Aber ich vermutete schon nach den ersten zwei Zeilen, es gehe um Körperteile."
Ob er ein Rätsel weiß? Grübelnd reibt sich der Elf das Kinn. Ihm will nicht recht etwas einfallen. Erst, als er den kleinen Kerl am Nachbartisch entdeckt, kommt ihm eine spontane Idee. Nicht besonders geistreich, aber dafür hat er es sich wenigstens gerade selbst ausgedacht.
"Nun, man müßte es vielleicht eher als Scherzfrage bezeichnen, doch kann man mit logischer Überlegung leicht auf die Antwort kommen: Wieviele Zwerge braucht man, ein Feuer zu entfachen?"

OHo

Straston ist etwas verwirrt von der Frage. "Einen dachte ich... Zwerge kennen sich meines Wissens gut mit dem Feuer aus... Oder worauf wollt Ihr hinaus?"

OHH

Zuerst hatte sich Feledrion direkt ein wenig geschämt, eine solch simple Frage zu stellen. Doch nun findet er wieder Gefallen daran und erwidert beinahe fröhlich: "Gewiss, der Schluß liegt nahe... Der Trick bei diesem Rätsel ist, man muss sehr genau auf jedes Wort achten, was wohl nicht jedem Tala leicht fällt. Wieviele Zwerge braucht man wohl?" wiederholt er amüsiert. "Natürlich braucht MAN keinen! MAN kann sich selbst ein Feuer entzünden!" Unter Aufbietung aller Kräfte bemüht sich Feledrion, sein Grinsen zu unterdrücken und ernst dreinzublicken.

OHo

Straston kann sich nicht helfen. Irgendwie kommt es ihm so vor, als habe Feledrion sich gerade mächtig über ihn lustig gemacht. "Wenn Euch nichts an wirklichen Rätseln liegt, so sagt es ruhig. Aber eines kenne ich noch, das Ihr bestimmt nicht so leicht lösen könnt.
Wir sind's gewiss in vielen Dingen,
im Tode sind wir's nimmermehr.
Die sind's, die wir zu Grabe bringen
und eben diese sind's nicht mehr.
Denn weil wir leben, sind wir's eben
von Geist und Angesicht.
Und weil wir leben sind wir's eben
zur Zeit noch nicht."
Dann versenkt Straston sein Gesicht wieder in das Buch, das er vor sich liegen hat.

OHH

"Doch", erwidert Feledrion kleinlaut. Dann aber beschließt er, sich nicht zu rechtfertigen. Wenn Straston sich mit Wortspielen überfordert fühlt, will er ihn nicht weiter ärgern.
So lehnt sich der Elf etspannt zurück, um die Verse Strastons in sich aufzunehmen. Es dreht sich um eine Eigenschaft, soviel ist bereits nach dem ersten Satz klar. Allerdings ist dieses Rätsel wirklich schwieriger als die Vorherigen. Es scheint einen Widerspruch zu beinhalten. Es wird doch nicht etwa auch auf einem Wortspiel basieren?
Noch weiter leht sich Feledrion zurück, die vorderen Stuhlbeine erheben sich schon vom Boden. An die Decke starrend versucht er sich zu konzentrieren. Er bemerkt kaum, wie Straston sich in sein Buch vertieft. Dafür aber stört ihn das Geschrei, welches aus der Mitte des Schankraumes und von der Theke her erschallt. Er stopft sich die kleinen Finger in die Ohren und grübelt weiter.
'Vielleicht ein Wort mit zwei Bedeutungen...'
Wie kann man etwas sein und zugleich nicht sein? Was spielen Leben und Tod für eine Rolle dabei? Gewiss leben mache Menschen, obwohl sie geistig tot sind, doch wird Straston kaum auf soetwas anspielen.
Feledrion lehnt sich noch weiter zurück, sein Blick wandert langsam die Decke entlang, nach rechts bis zur Wand, nach links bis zum Brandfleck, doch nimmt er beides nur unbewusst wahr. Auch seine Füße heben nun vom Boden ab und halten sich am Tisch fest.
Offenbar handelt es sich um eine sichtbare Eigenschaft, ebenso wie eine des Geistes. Reglos? Neinnein! Aber was kann es sonst sein? Sind wir es nur, wenn wir leben, die anderen nur im Tode? Nein, das paßt auch nicht!

OHo

Straston schaut wieder von seinem Buch auf und erschreckt fast, als er sieht, wie weit sich Feledrion bereits zurückgebeugt hat. Fast will er aufspringen und den Stuhl festhalten, um dessen entgültiges Umfallen zu verhindern.
An Feledrions Gesichtsausdruck merkt er nicht ohne eine gewisse Genugtuung, dass das letzte Rätsel genauso schwierig zu sein scheint, wie er es erwartet hat.

OHH

Ist das schwer! Nur wenige Eigenschaften gelangen überhaupt in Feledrions bewusstsein, welche mit dem einen oder anderen Vers zu assoziieren wären, doch muss er sie alle verwerfen.
Nun löst sich der linke Fuß auch vom Tisch. Allein die rechte große Zehe und ihr kleinerer Nachbahr klammern sich noch am Tischbein fest, als letzter Garant gegen die völlige Instabilität. Die linken Zehen hingegen bewegen sich einzeln auf und ab, hin und her, als spiele Feledrion damit in Gedanken auf irgendeinem Tasteninstument.
Zu tief im Rätsel versunken ist er, um das leise Knarren des Stuhles zu spüren - hören kann er es ohnehin nicht mit seinen Fingern in den Ohren.
"Verflixt!" murmelt er.
Feledrions Haare wehen sanft im Durchzug, er schließt die Augen. Da geht für einen winzigen Moment ein Zittern durch seinen Körper.
Hoffentlich gibt es überaupt eine befriedigende Lösung, sonst hätte er sich vergebens bemüht!
Er reißt die Augen auf und zieht sich mit dem Zehen wieder in eine aufrechte Stellung zurück. Als die vorderen Stuhlbeine den Boden erreichen, meint Feledrion scheinbar ungerührt: "Ich gebe auf."

OHo

Straston grinst, meint aber nur: "Nun, dann wird die Lösung dieses Rätsels wohl weiterhin ein Geheimnis bleiben. Es gibt tatsächlich eine Lösung", versucht er Feledrions möglichem Ärger zuvorzukommen, "allerdings möchte ich sie nicht gern bekanntgeben, ehe sich nicht noch ein paar andere Leute daran versucht haben."

OHH

Des Elfen Augenbrauen heben sich. Er schaut sich am Tisch um. Momentan ist niemand hier, der für eine Beteiligung am Rätselspiel in Frage käme, aber Straston wird schon irgendwen im Kopfe haben - vielleicht jenen verschwundenen ersten Saldobar, vielleicht Tanit, wenn sie zurückkehrt...
Feledrion hat es nicht eilig. "Wie du meinst." Seine rechte Hand verkriecht sich ein weiteres Mal in der Tasche auf dem Tische.

OHo

Aufmerksam mustert Straston die Tasche des Elfen. Schließlich fragt er: "Um mal das Thema zu wechseln... was verbergt Ihr in jener Tasche?"

OHH

"Nichts", erwidert Feledrion verwundert, liegt es ihm doch fern, etwas geziehlt zu verbergen.
Da endlich finden seine Finger, wonach sie heute schon des öfteren suchten. Feledrion zieht seine Hand heraus, darin liegen zwei große Roßkastanien. Sie stammen wohl noch vom letzten Herbst, denn sie wirken schon recht vertrocknet. Dabei fällt auf, wie ungewöhnlich kugelförmig sie sind, und dass sie sich in der Größe gleichen.
An den Ausbeulungen der Tasche sieht man, der Elf trägt noch mehr mit sich herum. Allerdings geht er darauf nicht ein, scheint vielmehr zu grübeln, was Straston wohl mit 'verbergen' gemeint haben könnte. Ganz nebenbei beginnt er, die Kastanien mit den Fingern in der Hand kreisen zu lassen.

OHo

"Vielleicht sollte ich die Frage etwas anders formulieren", ergänzt Straston, nachdem er kurz über den scheinbaren Widerspruch in der Aussage Feledrions gestutzt hat. "Was befindet sich außer diesen seltsamen Kastanien noch in Eurer Tasche?"

OHH

Ob Strastons Neugier lächelt Feledrion milde. Vorhin hatte er zumindest in Betracht gezogen, Tanit könne sich mit einem Zauber an der Tasche versuchen. Doch vielleicht war es ihr unheimlich gewesen, Straston oder Feledrion als Testobjekt zu gebrauchen.
Mit unveränderter Mine schiebt der Elf nun den Bogen etwas beiseite und öffnet die Tasche, um den Inhalt nach und nach mit der Linken herauszuziehen, während in der Rechten weiterhin die Kastanien kreisen. Es ist nicht viel, was er mit sich trägt: Ein Seil aus feiner Seide, eine Flöte aus Elfenbein und zuletzt ein kleiner Dolch, nicht größer als ein Messer, auf welchem verschiedene magische und antimagische Symbole wohl nicht nur der Verzierung dienen.
Feledrion blickt schelmisch auf, als wolle er fragen: 'Zufrieden?'

OHo

Straston nickt stumm, während Feledrion ihm all diese Sachen zeigt. Dann plötzlich springt er auf. "Oje, beinahe hätte ich es vergessen!" meint er nur. "Bitte entschuldigt mich eine Weile!"
Mit diesen Worten stürzt er fast auf die Treppe zum oberen Stockwerk zu.

OHH

Verwirrt schaut Feledrion dem davoneilenden Menschen nach. Für den Moment halten sogar die Kastanien in seiner Hand inne. So ein eigenartiger Kerl! Eben noch so neugierig...
Ratlos schaut Feledrion auf seine Habe, während sich die Kastanien wieder in Bewegung setzen, allerdings langsamer als zuvor. Ob irgend etwas davon Strastons Erinnerung weckte?
Noch immer etwas verunsichert, lehnt sich der Elf wieder zurück, ohne diesmal jedoch mit dem Stuhl zu kippeln. Mit einem fast hilflosen Blick schaut er sich im Schankraum um.

Weiter geht es mit Elfendurst.


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Redaktion und Lektorat: OHHerde